Chronische Verdauungsbeschwerden, die konstant vorhanden sind oder immer wieder auftreten, finden sich bei mehr als 20 Prozent der Erwachsenen in der Gesamtbevölkerung. Dazu gehören Sodbrennen, saures Aufstoßen, aber auch Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung. Nicht immer sind die Beschwerden harmlos oder auf falsches Essen zurückzuführen. Sie können auch Ausdruck einer ernsthaften Erkrankung sein und sollten dem Arzt vorgestellt werden.
Weit verbreitet ist die Meinung, dass mit einem Tee oder einer Wärmflasche, vielleicht noch mit einem selbstgekauften Medikament aus der Apotheke die Symptome beseitigt werden können. Liegt allerdings eine ernst zu nehmende Erkrankung vor, die nicht vom Arzt diagnostiziert ist, vergeht durch die Selbstbehandlung viel zu viel Zeit, und es können Komplikationen auftreten.
Nur gelegentliches Sodbrennen ist nach Ansicht der Experten unbedenklich und kann mit Medikamenten behandelt werden, die die Magensäure hemmen oder blockieren. Halten die Beschwerden trotzdem länger als zwei Wochen an, sollte der Verdauungstrakt von einem Gastroenterolgen (Magen-Darm-Spezialisten) untersucht werden. Untersucht werden muss der Zustand der Speiseröhre, ob dort Veränderungen der Schleimhaut vorliegen oder sich vielleicht ein Geschwür entwickelt hat.
Eine Magenspiegelung dient dem Nachweis, ob eine Gastritis, ein Magengeschwür oder die Folgen einer Helicobacter pylori-Besiedlung vorliegen, die einer wirksamen medikamentösen Therapie oder Eradikation (Beseitigung des Keims) unterzogen werden soll.
Durchfall kann sehr unterschiedliche Ursachen haben. So ist bei akuten Bauchschmerzen mit schwerem, wässrigem Durchfall eine Infektion mit pathogenen Erregern abzuklären, die als Viren (z.B. Norovirus) oder Keime wie Clostritium dificile, Salmonelle und viele andere ursächlich in Frage kommen. Es stellt sich in diesen Fällen häufig Fieber ein, das mit dem Durchfall bei Senioren und kleinen Kindern bedrohlich werden kann. Mit welchem Medikament die Erreger bekämpft werden müssen, ist nur dem Arzt bekannt, der einen Erregernachweis führt und die richtige Substanz verordnet.
Ist der Durchfall chronisch oder treten blutiger Durchfall und Bauchschmerzen auf, kann es sich auch um eine chronisch entzündliche Darmerkrankung handeln. Diese sind als Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn bekannt und begleiten die Betroffenen meist lebenslang. Spezielle Medikamente oder kortisonhaltige Substanzen sind bei diesen chronisch entzündlichen Darmerkrankungen erforderlich, damit die Entzündung zum Stillstand kommt und keine schwerwiegenden Folgen hinterlassen, die letztlich in einer Operation mit Entfernung der befallenen Darmabschnitte endet.
Ein fast epidemisch um sich greifendes Phänomen ist das Reizdarmsyndrom, dessen Symptome fast das gesamte Beschwerdespektrum einnehmen können. Häufig kommt es abwechselnd zu krampfartigen Bauchschmerzen, schwerer Verstopfung oder Durchfall, Blähungen und allgemeinen Beschwerden im Verdauungstrakt. Alle Bemühungen des Arztes eine organische Ursache dafür zu finden, blieben bisher erfolglos. Es wird daher von einer psychischen Komponente dieser Verdauungsstörungen ausgegangen, die im Stress oder dauerhafter Überbelastung zu suchen ist. Es ist auch noch kein Medikament bekannt, das alle diese Beschwerden beseitigen kann, und der Arzt ist auf die Linderung der Beschwerden angewiesen. Daher werden bei Reizdarm sowohl Abführmittel als auch Durchfallmedikamente, Säureblocker oder pflanzliche Magen-Darm-wirksame Substanzen eingesetzt.
Als gut wirksam bei Reizdarmsyndrom hat sich ein pflanzliches Kombinationspräparat mit Iberis amara bewährt, welches sowohl die gastrointestinale Motilität (Beweglichkeit) als auch die muskuläre Spannung des Magens reguliert. Es wirkt mit seinen Inhaltsstoffe auch auf die begleitende entzündliche Komponente.