In der industrialisierten Welt steigt die Zahl der Allergieerkrankungen stetig; wahrscheinlich wegen erhöhter Umweltbelastung und übertriebener Hygiene. Obwohl man heute nach eingehenden Untersuchungen den Patienten gezielt therapieren kann, so daß auch schwere Allergien den Betroffenen nicht in seinem Alltag behindern, sind Allergien ernsthafte Erkrankungen.
Eine Allergie ist eine Überreaktion des Körpers, die durch bestimmte Stoffe (Allergene), z.B. chemische Substanzen oder Eiweiße, die mit der Haut oder den Schleimhäuten in Kontakt kommen, ausgelöst wird. Es muß jedoch differenziert werden zwischen einer allergischen Reaktion und einer Unverträglichkeit auf bestimmte Stoffe, die durch eine reizende oder irritative Wirkung dieser Stoffe hervorgerufen wird.
Erst Mitte des 19. Jh. erkannte man die Zusammengehörigkeit der Krankheiten, die wir heute als Allergien bezeichnen. 1873 war es der Brite Charles Blackley, der in Selbstversuchen bewies, daß Heuschnupfen hauptsächlich durch Pollen hervorgerufen wird.
Geprägt wurde der Begriff “Allergie” jedoch erst in diesem Jahrhundert von den beiden Kinderärzten Clemens von Pirquet und Bela Shick.
Sie schlugen in der “Münchener Medizinischen Wochenschrift” vor, diesen Begriff zu verwenden. Sie fügten dazu die Begriffe aus dem griechischen, “allos” (anders oder verändert) und “ergos” (Arbeit/Aktion) zusammen. Diese Begriffe trafen am besten auf einen Mechanismus zu, der verhindert, daß Menschen unter bestimmten Bedingungen keine Immunität entwickeln, sondern eine ständige Zunahme der Reaktivität aufweisen.