Es gibt kaum ein angenehmeres Gefühl als im Frühling die ersten wärmenden Sonnenstrahlen auf der Haut zu spüren. Für die Seele bedeutet dies eine Stimmungsaufhellung und allgemeines Wohlbefinden, für die Knochen eine Stärkung durch vermehrte Vitamin-D-Bildung. Während einerseits auch das Immunsystem angeregt wird, können andererseits die Sonnenstrahlen auch eine schädigende Wirkung an der Haut entfalten.
Eine zu intensive Sonnenbestrahlung, besonders beim Aufenthalt in den Bergen oder beim Segeln auf dem Wasser, kann aber die körpereigene Abwehr beeinträchtigen und zum Auftreten von Hautkrebs führen.
Bekannt sind der weniger gefährliche weiße Hautkrebs und der aggressive schwarze Hautkrebs, der auch Melanom genannt wird. Der weiße Hautkrebs scheint als Äquivalent der Einstrahlungsdauer bedeutsam zu sein, weil er als typische Alterserkrankung bekannt ist. Bei jüngeren Menschen ist er eher selten.
Eventuell ist hierfür häufiger und langer Aufenthalt im Freien, wie etwa bei langen Fahrradtouren, stundenlange Sonnenbäder oder auch der zu häufige Besuch von Solarien verantwortlich. Die Dauer der Sonneneinstrahlung summiert sich, und ab einen bestimmten Zeitpunkt ist das Maß überschritten und die Haut reagiert darauf mit einer Zellveränderung, die das Abwehrsystem nicht mehr reparieren kann. Heller Hautkrebs tritt bevorzugt an solchen Stellen auf, die der Sonne extrem ausgesetzt sind, wie etwa die Glatze bei Männern, Stirn, Nase oder Oberlippe, aber auch die Ohren und Schultern können häufiger davon betroffen sein.
In seiner frühen Erscheinungsform bezeichnet der Arzt die Veränderung als aktinische Keratose, mit dem Fortschreiten der Erkrankung kann daraus ein Plattenepithel- oder Basalzellkarzinom entstehen.
Es wird allgemein empfohlen, jede Hautveränderung oder –verhärtung sowie Störung der Wundheilung in diesem Bereich vom Hautarzt (Dermatologen) genauestens untersuchen zu lassen, damit eine eventuelle Ausbildung des hellen Hautkrebses frühzeitig erkannt wird. Je früher die Diagnose gestellt wird, umso nebenwirkungsärmer kann die Therapie erfolgen, die entweder mit immunologisch wirksamen Salben, einem kleinen chirurgischen Eingriff oder mit einem Laser die Hautveränderung beseitigt.
Beim Risiko ein Melanom zu entwickeln, spielen die genetische Veranlagung, der Hauttyp und die Summe und Intensität der Sonneneinstrahlung eine wesentliche Rolle. Weist die Haut viele Muttermale auf, können sich diese unter UV-bedingter Belastung zu einem Melanom verändern.
Die Gefahr eines Melanoms besteht darin, dass es in der Lage ist, Metastasen zu bilden, so dass im Körper des Betroffenen Absiedlungen der Krebszellenverbreitung zu neuen Tumoren werden. Es ist deshalb besonders wichtig, den Hautarzt aufzusuchen, wenn sich bei einem Muttermal oder einem Leberfleck Veränderungen abzeichnen. Es fängt an zu jucken, es kann bluten, der ursprünglich harmlose Fleck verliert seine scharfe Begrenzung, wird größer und/oder verändert seine Färbung, wenn er nicht rechtzeitig diagnostiziert und behandelt wird.
Dann ist es höchste Eisenbahn diese Stelle vom Hautarzt genauestens untersuchen zu lassen, und den gesamten Körper nach weiteren Veränderungen abzusuchen. Die betroffenen Stellen werden operativ entfernt und histologisch wird abgeklärt, welcher Zelltyp vorliegt. Finden sich Melanomzellen, ist lebenslang Vorsicht geboten, und jede Veränderung im Hautbereich sollte immer wieder zu einer Untersuchung veranlassen, weil das Risiko für ein neues Melanom nicht unerheblich ist.
Schutz vor Hautkrebs bietet nur der kontrollierte Aufenthalt in der Sonne, bei dem hautschützende Cremes oder Sprays verwendet werden, damit die Haut maximal geschützt ist. Besonders wichtig sind die Maßnahmen bei Kleinkindern und Kindern, deren Haut noch keine Lichtschwiele (Sonnengewöhnung) ausgebildet hat und extrem empfindlich auf aggressive Sonneneinstrahlung reagiert.