In neuen statistischen Untersuchungen werden allein für Deutschland jährlich 135 000 Fälle an Hautkrebs-Primärerkrankungen registriert. Aus den Untersuchungen geht hervor, dass Hautkrebs nicht nur als Erkrankung im höheren Lebensalter angesehen werden kann, sondern dass zunehmend bereits Männer vor dem 56. Lebensjahr und Frauen vor dem 58 Lebensjahr betroffen sind.
Dies trifft besonders für den schwarzen Hautkrebs, das maligne Melanom, zu, dessen Ursache von Experten vorwiegend mit dem veränderten Freizeitverhalten der Bevölkerung erklärt wird.
Hautkrebs ist die häufigste Tumorerkrankung, von der in Deutschland 22,7 Prozent aller Männer und 23,8 Prozent der Frauen betroffen sind. Wenn das maligne Melanom nicht rechtzeitig diagnostiziert wird, führt es in vielen Fällen auch unter modernen Behandlungsbedingungen zum Tode. Daher ist das flächendeckend eingeführte Hautkrebs-Screening unumgänglich. Ab dem 35. Lebensjahr übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die Vorsorgeuntersuchung, die dazu beitragen soll alle Hautkrebserkrankungen frühzeitig zu erkennen. Nur so besteht eine reale Chance das maligne Melanom einer rechtzeitigen Therapie zuzuführen und die Erkrankung zu kurieren. Weist das Melanom noch eine geringe Tumordicke von weniger als 1 mm auf, kann durch die operative Entfernung bereits eine Heilung erreicht werden. Die Heilungschancen liegen in diesen Fällen bei 95 Prozent. Mehr als 90 Prozent aller Hautärzte und ca. 30.000 Hausärzte führen inzwischen ein Hautkrebs-Screening durch.
Führende Vertreter verschiedener Organisationen wollen den Hautkrebs ab sofort gemeinsam bekämpfen. Im Rahmen der 45. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) wurde bekannt gegeben, dass die Deutsche Dermatologische Gesellschaft, der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) sowie die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) sich gemeinsam für die Bekämpfung des Hautkrebs stark machen.
Eines der Ziele ist Einrichtung von Hauttumorzentren an deutschen Hautkliniken. Auch soll eine effiziente Vernetzung von Hausärzten und Dermatologen über eine zentrale Institution gefördert werden, damit für die Patienten eine organisierte und strukturierte Versorgungskette entsteht. Entsprechende Leitlinien und Zertifizierungen für die Hautkrebstherapie werden von der DDG entwickelt, und die Präventionsmaßnahmen gegen den Hautkrebs werden forciert.