Es sind schon lange nicht mehr die Herz-Kreislauf- oder Stoffwechselerkrankungen, die in Deutschland die Spitze besetzen, sondern Depression, Demenz und Psychosen greifen um sich und gehören mittlerweile zu den Volksrankheiten.
Das spiegelt sich auch in den Frühberentungen wider, deren häufigste Ursache inzwischen auf psychische Erkrankung zurückgeführt werden, sei es ein Burnout-Syndrom, eine manifeste Depression oder andere ernsthafte Störungen der psychischen Gesundheit.
Um diese Volkskrankheiten besser zu verstehen, veranstaltet die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde das 10. Hauptstadtsymposium, während dem die Experten an den Beispielen Depression, Demenz, Sucht und Psychosen darüber informieren, wie solche psychischen Erkrankungen in der heutigen Zeit entstehen. Für viele Patienten und deren Angehörige bedeutet die Diagnose einer psychischen Erkrankung eine schockierende Mitteilung, sie ziehen sich zurück und entwickeln Ängste oder fürchten die Vorurteile ihrer Mitmenschen, denen sie sich nicht aussetzen möchten.
Bereits die Hälfte der Gesamtbevölkerung leidet irgendwann in seinem Leben an einer psychischen Erkrankung, was extrem oft in einer Arbeitsunfähigkeit mündet. Der Anteil der Arbeitsunfähigkeiten durch psychische Beeinträchtigung ist in den letzten 15 Jahren um 70 bis 80 Prozent angestiegen, und diese Zahl wird voraussichtlich in der Zukunft noch wachsen. Nach den Hochrechnungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kommen in den Industrieländern im Jahr 2030 fünf der zehn Erkrankungen mit der stärksten Beeinträchtigung aus dem Bereich der Psychiatrie (Global Burden of Disease). Depression, Alkoholabhängigkeit, Demenz, Schizophrenie und bipolare Störungen führen die Hitliste der Erkrankungen an.
Die Erforschung der Ursachen von seelischen Erkrankungen ist eine enorme Herausforderung, der sich die DGPPN durch psychiatrisch-psychotherapeutische Forschung und medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn verschrieben hat.
Neben einer Verbesserung des Verständnisses in der Öffentlichkeit werden die korrekten Diagnosemethoden und richtigen Therapiemaßnahmen während des Kongresses diskutiert, der am 16.06. in Berlin stattfindet.
Pressestelle DGPPN