Jährlich werden in Deutschland nahezu 65.000 Patienten mit Prostatakarzinom diagnostiziert. Insgesamt handelt es sich beim Prostatakrebs um die häufigste bösartige Erkrankung bei Männern.
Bei den meisten Betroffenen handelt es sich um Männer im höheren Lebensalter, durchschnittlich sind die Patienten mehr als 69 Jahre alt. Zum Glück ist die Prognose für die meisten relativ günstig. Sie können erfolgreich behandelt werden oder sind von einer wenig aggressiven Tumorform betroffen, die nicht zu einer beschleunigten Sterberate führt. Heutzutage leben zwischen 83 und 94 Prozent aller Prostatakrebs-Patienten länger als fünf Jahre nach ihrer Diagnosestellung. Dies wird auf die Früherkennungsprogramme und neue diagnostische Methoden zurückgeführt.
Obwohl die Gesamtsterblichkeit relativ gering ist, ergibt sich beim Prostatakarzinom jüngerer Männer eine schlechtere Prognose. Wird bei einem Mann vor dem sechzigsten Lebensjahr ein fortgeschrittenes Prostatakarzinom festgestellt, muss mit einer höheren Mortalität von 20 bis 30 Prozent gerechnet werden. Dies wird von den Experten darauf zurückgeführt, dass bei jüngeren Menschen das Tumorgewebe deutlich aggressiver ist, der Tumor rascher wächst und sich auch sehr früh Metastasen bilden. Operative oder strahlentherapeutische Methoden sind dann noch möglich, ein Rezidiv des Tumors ist aber häufig nicht aufzuhalten.
Eine wirksame Therapie steht bei früher Diagnose mit der Unterbrechung eines Signalwegs der Testosteronbildung zur Verfügung. Die meisten Prostatakarzinome sind Androgen(Testosteron)-sensitiv, und durch die Blockierung der Testosteronproduktion kann das Wachstum des Tumors verzögert oder zum Stillstand gebracht werden. Dies gelingt allerdings nicht bei allen Krebsarten der Prostata, weil einige nicht mit den Hormonen in Zusammenhang gebracht werden können oder das Testosteron sich nicht ausreichend blockieren lässt. Eine komplette Testosteronunterdrückung gelingt mit der sogenannten chirurgischen Kastration.
Wächst das Karzinom dennoch weiter, müssen Chemotherapeutika eingesetzt werden. Diese attackieren das Karzinomgewebe und versuchen es zu zerstören. Allerdings sind solche Chemotherapeutika oft mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden, weil sie vor den gesunden Zellen nicht haltmachen.
Für jeden an Prostatakrebs erkrankten Patienten soll in erster Linie die Lebensqualität möglichst lange und möglichst gut erhalten werden. Dazu trägt nicht nur eine gesunde Ernährung bei, sondern auch sportliche Aktivitäten können das Leben und Erleben mit dieser Krebserkrankung verbessern. Das Immunsystem wird dadurch gestärkt und die körpereigenen Möglichkeiten der Krankheitsbewältigung können genutzt werden. So konnte in Untersuchungen der Kölner Sportuniversität gezeigt werden, dass Männer mit Prostatakarzinom eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualität verzeichneten, wenn sie etwa auf dem Jacobsweg wanderten, eine Alpenüberquerung wagten oder an einer Fahrradtour durch Deutschland teilnahmen.