Im Alter wächst die Prostata nach hinten und wird verstärkt tastbar. Sie wächst aber auch nach innen und verengt die Harnröhre. Der Abfluss des Urins wird dadurch behindert. Gleichermaßen wächst die Prostata in Richtung Blase und hebt den Blasenboden an.
Nun entstehen für die Blase erhebliche Schwierigkeiten, den Urin zu entleeren. Zunächst muß der Urin über den Berg des angehobenen Blasenbodens transportiertwerden. Danach wird er durch die enge Harnröhre nach außen gepreßt. Um diese Mehrarbeit zu bewältigen, muß die Blase Muskulatur bilden.
Die gesunde Blase hat keine Problem den Urin zu entleeren. Sie lässt sich im wahrsten Sinne des Wortes dreiviertel vollaufen, bevor sie ihrem Besitzer signalisiert, dass sie voll ist; notfalls kann diese gesunde volle Blase noch eine Stunde auf der Autobahn fahren, ohne daß es ernsthafte Probleme gibt.
Die kranke Blase hat erhebliche Schwierigkeiten bei der Entleerung. Deshalb lässt sie sich nicht ganz vollaufen, sondern signalisiert bereits sehr viel früher, dass sie entleert werden möchte. Patienten mit vergrößerter Prostata müssen also zwei- bis dreimal so oft zur Toilette wie gesunde Männer. Da sich die kranke Blase nicht vollständig entleeren kann, bleibt Resturin in der Blase zurück. Dieser reizt die Blase ständig und kann zur Blaseninfektion führen. Darüberhinaus lässt es die kranke Blase auch nicht zu, dass man noch eine Stunde über die Autobahn fährt. Sie wird sich unter Umständen unkontrolliert von selbst leeren und ihren Besitzer Nassmachen. Schließlich drückt die vergrößerte Prostata Richtung Darm und bereitet unter Umständen erhebliche Beschwerden bei der Entleerung des Stuhlgangs.