Die Häufigkeit der Fibromyalgie liegt bei zwei bis drei Prozent in der Gesamtbevölkerung. Dabei sind Frauen allerdings etwa 10 mal häufiger betroffen als Männer.
Meist beginnt die Erkrankung mit Schmerzen in einer bestimmten Region, die sich dann über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren über den Körper ausbreiten können. -break->Die Erkrankung zeichnet sich dadurch aus, dass die in bestimmten Arealen des Körpers Sehnen und Muskelschmerzen auftreten, die als Tendomyopathie bezeichnet werden. Zur Diagnose findet der Arzt an ganz bestimmten Stelle, den sogenannten Tenderpoints, eine Schmerzhaftigkeit, die sich vor allem im Schulterbereich und in der Beckenregion auffinden lassen.
Es besteht in aller Regel ein spontanes Schmerzempfinden, ohne dass eine Verletzung, eine Zerrung, Dehnung oder eine Kontusion stattgefunden hat und den Schmerz erklären könnte. Bestehen diese Schmerzareale länger als drei Monate, kann davon ausgegangen werden, dass es sich um eine Fibromyalgie handelt. Rheumatische Erkrankungen sollten aber vorher ausgeschlossen sein.
Auf der Suche nach den Tenderpoints tastet der Arzt die Schmerzpunkte ab und es resultiert ein deutlicher Druckschmerz bei den Patienten. Dazu sollten die typischen Prädilektionsstellen mindestens zu Hälfte untersucht werden.
Beleitet wird die Fibromylagie häufig von vegetativen Störungen, indem die Betroffenen ständig frieren, das bedeutet, sie haben eine Intoleranz gegenüber kalter Temperaturen. Meist sind sie auch sehr wetterfühlig und leiden unter klimatischen Veränderungen deutlich mehr als gesunde Personen. Die Zehen und Finger der Betroffenen können sich bei Kälte rasch blau (Akrozyanose) verfärben, sie schwitzen häufiger und sondern vermehrt Schweiß ab, die Haut ist druckempfindlich und wird blass, wenn mit dem Fingernagel darüber gefahren wird. Dieses Phänomen nennt der Arzt Dermographismus. Auch der Kreislauf kann beeinträchtigt sein, indem bei Fibromylagie-Patienten häufiger Schwindelgefühle, atemabhängige Herzrhythmusstörungen und ein Zittern auftreten können.
Ein Mensch ist nur gesund, wenn alle Funktionen des Organismus störungsfrei funktionieren. Dies ist bei Fibromyalgie-Patienten oft nicht der Fall und sie klagen über Verdauungsstörungen oder Herzbeschwerden und Atemnot. Gefühlsstörungen lassen sich in einigen Hautbereichen feststellen, ebenso wie ein konstantes Globusgefühl beim Schlucken und Sprechen. Fibromyalgie erschöpft die Patienten, dennoch weisen viele Schlafstörungen auf.
Nicht selten finden sich bei den Betroffenen psychische Veränderungen im Sinne eines Burnout, einer Depression oder Angstzustände, nach denen der Arzt unbedingt suchen und eine entsprechende Therapie einleiten sollte. So können die Fibromylagie-Schmerzen sich unter der Behandlung mit einem Antidepressivum oder einer anxiolytischen Substanz (angstlösende Substanz) bereits zurück bilden, eine Gesprächs- und Physiotherapie unterstützen und Ergänzen den Therapieplan.