Der Ellenbogen ist ein Drehwinkelgelenk. Oberarmknochen, Elle und Speiche ermöglichen im Zusammenspiel Beugung und Streckung des Unterarms sowie die Drehung der Handflächen.
Die Beugemuskulatur (Bizeps) am Oberarm ist deutlich stärker ausgebildet als die Streckmuskulatur (Trizeps). Entwicklungsphysiologisch ist das dadurch zu erklären, dass die meisten Greif-, Tast- und Ausdrucksfunktionen der Hand in Beugestellung des Ellenbogengelenks durchgeführt werden. Im Sport, wo häufig eine maximale Streckung bzw. eine Feststellung des Ellenbogengelenks erforderlich ist (Kugelstoßen, Geräteturnen), stellt die Trizepskraft einen leistungsbegrenzenden Faktor dar. Bei übermäßiger Beanspruchung kann es zum Überlastungsschaden kommen.
In Pronationsstellung (Handflächen nach unten bei angewinkeltem Arm) ist der untere Teil, der Sehnenabschnitt des Bizeps um die Speiche verdreht. In dieser Position können nicht alle Faseranteile beansprucht werden, woraus eine Kraftminderung resultiert. Bei einer einseitigen Bevorzugung der Pronationsstellung oder Fehlbelastung können Insertionstendinosen (siehe Verletzungen) auftreten.