Die Verletzungen am Ellenbogen
Tennisellenbogen
Der Tennisellenbogen ist der häufigste Überlastungsschaden am Ellenbogengelenk. Folgende Sportarten sind betroffen: Rückschlagspiele wie Tennis, Squash, Badminton, Kraftsport (Hantelübungen), Klettern und Skilanglauf (Stockarbeit). Zu der Überlastung führen häufig technisch fehlerhafte Bewegungen, falsches Material, fehlstatische Voraussetzungen und Übermüdung.
Der Tennisellenbogen äußert sich recht unterschiedlich, der Schmerz ist nicht immer eindeutig. Entweder tritt er plötzlich auf, etwa nach einem harten Match oder nach ungewohnter, einseitiger Belastung. Er kann sich auch allmählich entwickeln.
Im akuten Stadium bestehen heftige Schmerzen beim Greifen und Heben. Die schmerzhafte Stelle – der Knöchel an der Ellenbogen-Außenseite – ist druckempfindlich. Der Schmerz kann auch in den Unterarm ausstrahlen. An die Ausübung der Sportart, ist nicht mehr zu denken.
Der chronische Tennisarm entwickelt sich häufig, wenn akute Beschwerden nicht ernst genommen werden. Im Gegensatz zum akuten Tennisarm ist absolute Ruhe nicht unbedingt erforderlich. Die Schmerzen sind rückläufig, klingen aber nicht ganz ab. Manchmal ist das Ausüben der Sportart über eine begrenzte Zeit bei geeigneten Maßnahmen und dem Tragen einer wirksamen Bandage möglich. Erst ein ermüdendes Spiel führt zu erneuten Schmerzen.
Golfer- oder Werferellenbogen
Dabei handelt es sich um eine Überlastungsreaktion der Sehnenursprünge der Handgelenks- und Fingerbeugemuskulatur im Unterarm. Begünstigend wirken unsaubere Technik, vorzeitige muskuläre Ermüdung und Fehlstatik im Gelenk. Betroffen sind häufig folgende Sportarten: Stoß- und Wurfdisziplinen, Ballwurfsportarten, Klettern und Skilanglauf. Die Beschwerden beim Golfer- oder Werferellenbogen treten am inneren Ellenbogen auf. Es besteht die Gefahr, dass die Probleme von kleinen Kapsel-Bandeinrissen, in seltenen Fällen auch von knöchernen Sehnenausrissen herrühren.
Insertionstendinosen (Entzündungen der Sehnen)
Entzündungen am Ellenbogen können an den Sehnenursprüngen des Bizeps und des Trizeps auftreten und sind die Folge von Überlastungen. Die Insertionstendinose der Bizepssehne findet sich vor allem bei den Sportarten Geräteturnen, Bodybuilding und Krafttraining sowie Klettern. Es bestehen Schmerzen in der Ellenbeuge beim Beugeversuch gegen einen Widerstand und die Bizepssehne ist tastbar verdickt. Durch die entzündliche Verkürzung der Sehne kann der Arm nicht mehr vollständig gestreckt werden.
Die Trizepssehne kann sich bei Kugelstoßern, Boxern, Fechtern, Geräteturnern und Skilangläufern entzünden. Beim Ausüben dieser Sportarten stellt die Kraft und Schnelligkeit des Trizeps bei Streck-, Stoß- und Stützbewegungen im Ellenbogengelenk den leistungsbegrenzenden Faktor dar. Durch zu intensives kraft- oder schnelligkeitsbetontes Training kann es zu Sehnenentzündung kommen. Es treten Schmerzen bei der Armstreckung gegen Widerstand und beim aktiven Überstrecken auf und es bestehen Schmerzen bei Druck auf die entzündete Stelle.