Zur Zeit gibt es noch keine Standardtherapie. Die Behandlung wird auf den Patienten individuell abgestimmt:
- Ernährungsberatung (gut verträgliche Mischkost)
- Krampflösende und die Darmmuskulatur entspannende Medikamente zur Schmerzlinderung
- Bei Verstopfung Medikamente, die die Darmbewegung anregen. Auch Ballaststoffe können hilfreich sein, Kleie und Leinsamen verstärken jedoch in einigen Fällen die Blähungen.
- Bei Durchfällen Medikamente, die die Darmbewegung verlangsamen.
- Entspannungsübungen und Verhaltenstherapien, wenn Stress und psychische Faktoren die Beschwerden verstärken.
Die Medikamente im einzelnen
Abhängig von der Art der Beschwerden stehen verschiedene Gruppen von Medikamenten für die Behandlung des Reizdarmsyndroms zur Verfügung.
- Anticholinergika (als Zäpfchen): gegen plötzlich einsetzende krampfartige Schmerzen
- Muskelrelaxanzien: zur Entspannung der Darmmuskulatur bei Schmerzen, die durch die Darmbewegungen ausgelöst werden:
- Prokineta: gegen Verstopfung zur Verstärkung der Vorwärtsbewegung im Magen-Darm-Bereich
- Antidiarrhoika: bei Durchfall mit oder ohne Schmerzen, eventuell in Kombination mit der verstärkten Aufnahme von Ballaststoffen
- oberflächenaktive Substanzen und Bakterienpräparate: gegen Blähungen
- Phytotherapeutika : gegen schmerzhafte Blähungen
Psychopharmaka, die nicht nur auf die Psyche wirken, sondern auch die Empfindlichkeit des Darmes auf Dehnung beeinflussen und deshalb Patienten mit Reizdarmsyndrom verordnet werden, sind:
- Antidepressiva
- Serotoninwiederaufnahmehemmer
- Neuroleptika
- Tranquillanzien/Anxiolytika
- pflanzliche Psychopharmaka
Psychopharmaka sollten vor allem Patienten erhalten, die unter anhaltenden Schmerzen leiden, auf keine andere Behandlung ansprechen oder an einer psychiatrischen Begleit- oder Grunderkrankung leiden.