Im Sommer gehen die meisten Menschen in Ferien und suchen fremde Länder in subtropischen oder tropischen Regionen auf. Stress bei den Urlaubsvorbereitungen, bei der Anreise, ob mit dem eigenen Auto oder dem Flugzeug, bleibt meist nicht aus. Nach der Landung bedeuten Hitze, die Gewöhnung an die neue Umgebung, die Hotelsituation und die veränderte Ernährung erneuten psychischen und körperlichen Stress, dem man oft unbemerkt ausgesetzt ist.
Die Freude auf die bevorstehenden Urlaubstage überdecken die hektischen Reisevorbereitung und die Unannehmlichkeiten der Reise selbst, und die Belastung durch veränderte klimatische Bedingungen, Ernährungs- und Trinkgewohnheiten am Urlaubsort fügen sich an.
Es ist ungewöhnlich häufig, dass die Urlauber in den ersten Tagen mit Durchfall (medizinisch Diarrhoe) auf die unterschiedlichen Veränderungen reagieren. Oft müssen sie sogar die ersten Tage im Hotelzimmer verbringen, weil sie unter Bauchkrämpfen und Mattigkeit leiden.
Wenn die Darmfunktion gestört ist, werden Nahrung und aufgenommene Flüssigkeit zu schnell und in zu großen Mengen durch den Darmtrakt befördert und es entsteht Durchfall. Manchmal dauert er nur zwei oder drei Tage und kommt von alleine wieder zum Stillstand.
Im einigen tropischen und subtropischen Regionen dieser Welt ist es aber mit den hygienischen Bedingungen nicht so gut bestellt, und es befinden sich Keime im Trinkwasser oder in der Nahrung, die dem Verdauungstrakt eines Mitteleuropäers unbekannt sind. Sollte sich eine Infektion mit solchen Keimen hinzu gesellen, dauert der Durchfall meist viel länger an, es kann Fieber auftreten und sich ein echtes Krankheitsgefühl einstellen. Zu den Erreger, die einen akuten Durchfall auslösen können, gehören Viren – wie Rota- oder Noroviren – , aber auch Bakterien der Gattung Camphylobacter, Salmonellen, Shigellen und Clostritien oder der weit verbreitete Darmkeim Escherichia coli sind häufige Verursacher einer Durchfallerkrankung.
Die Darmschleimhaut sezerniert durch die Entzündung sehr viel Flüssigkeit in den Darm hinein, die große Menge übet einen enormen Druck auf den Schließmuskel aus und es entsteht ein wässriger Durchfall.
Dieser ist mit der kritischen Situation einer Dehydrierung verbunden, die neben dem enormen Flüssigkeitsverlust auch die Balance der gelösten Salze und Elektrolyte erheblich stört. So werden große Mengen Natrium und Kalium ausgeschieden, die ausgewogene Homöostase für jede Zellfunktion von großer Bedeutung ist. Besonders die Herzmuskelzellen und deren elektrische Impulsgeber benötigen die ausgewogene Kombination an Natrium und Kalium. Daher muss bei jeder Durchfallerkrankung auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden, die allerdings auch die Elektrolyte, die mit dem Durchfall verloren gehen, ersetzen können.
Bei länger anhaltendem Durchfall ist unbedingt ein Arzt aufzusuchen, der eine körperliche Mangelsituation, die durch die Dehydrierung entstanden ist, feststellen kann. Häufiger als sechs mal täglich Durchfall zu haben, sollte unbedingt den Weg in die Arztpraxis antreten lassen, ebenso wie starke und krampfartige Schmerzen im Bauchraum. Tritt gleichzeitig Fieber auf, ist von einer Infektion mit Viren oder Bakterien auszugehen, und bei bakteriellem Befall ist ein Antibiotikum dringend indiziert.
Teilen Sie aber dem Arzt unbedingt mit, ob der Durchfall eventuell auch von einem Medikament verursacht sein kann. So führen bestimmte Antibiotika zu Durchfällen, weil sie die physiologische Keimflora des Darmes zerstören. Eine solche Erkrankung kommt meist mit dem Absetzen des Medikamentes wieder zum Stillstand.
Zur Verbesserung der Symptomatik sollten Sie zunächst nur leichte Nahrungsmittel zu sich nehmen, etwa Zwieback und schwarzen Tee. Cola und Salzstangen sind insofern hilfreich, als dass sowohl Zucker mit dem Getränk aufgenommen wird, der für die Darmschleimhaut günstig wirkt, als auch ausreichende Mengen an Salz/Natrium mit den Salzstangen zur Elektrolytstabilisierung zugeführt werden.
In der Apotheke erhält man frei verkäufliche Substanzen gegen den Durchfall, wie Opioide oder Bismut-Substanzen, die den Heilungsprozess beschleunigen.