Seit 2006 verleiht das Unternehmen Mestemacher – die life-style-bakery – einen Gleichstellungspreis an ausgewählte Spitzenväter des Jahres. Als wesentliches Auswahlkriterium der Auszeichnung gilt ein Abgrenzungsmerkmal zu den traditionellen Vorstellungen, dass ausschließlich die Mutter als wichtigste Bezugsperson für Säuglinge und Kleinkinder fungiert, während der Vater die Versorgung der Familie verantwortet. Väter in der Elternzeit stärken ihren Ehefrauen und den Müttern der gemeinsamen Kinder den Rücken, fördern deren berufliche Karriere und machen mit der Betreuung und Erziehung der Kinder eine neue und wertvolle Familienerfahrung.
Wurden bisher zwei Spitzenväter pro Jahr mit dem Gleichstellungspreis ausgezeichnet, konnten aufgrund des 140jährigen Mestemacher-Firmenjubiläums im Jahr 2011 vier Spitzenväter ausgewählt werden.
Unisono geben diese Väter an, dass sie in der Elternzeit eine besondere Nähe zu ihren Kindern aufbauen konnten und diese wertvolle Erfahrung nicht mehr missen möchten.
„Es zeichnet sich ein Wandel in der Gesellschaft ab“, konstatieren die Väter, die bei ihrer Entscheidung zur Elternzeit oft die Unterstützung des Arbeitgebers benötigten und diese auch erhielten. Indem der Vater die Elternzeit in Anspruch nimmt, erobert er ein bisher unbekanntes Terrain.
„Kinder, Küche und Karriere sind auch Männersache“, sagte Frau Professor Ulrike Detmers, Mestemacher GmbH aus Gütersloh, während der Vorstellung der Preisträger.
Die Prekarisierung des Berufes in der heutigen Wirtschaft und die veränderte Position der Frauen mit allen Möglichkeiten einer eigenen Karriere haben auch Auswirkungen auf die Partnerschaft und das Lebenskonzept des Mannes. „Mit der Unsicherheit in den Beschäftigungsverhältnissen ist der Geburtenrückgang und die Erosion der Kleinfamilie verbunden“, so sagte Dr. Marc Calmbach in seiner Laudatio. Väter in der Kinderbetreuung leisten auch einen wichtigen Beitrag dazu, dass geschlechterspezifisches Verhalten weniger ausgeprägt und Straffälligkeiten bei den Kindern seltener registriert werden.
In einer Multioptionsgesellschaft wird die Berechenbarkeit des Lebenswegs mit der Freiheit alles auswählen zu können immer schwerer. Dies bedeute aber eine sehr ambivalente Freiheit, in der Gewissheit und Sicherheit oft fehlen, obwohl das Bedürfnis danach konstant bleibt. „Kinder müssen heutzutage auf ‚Nummer Unsicher‘ vorbereitet werden“, sagte der Direktor der Sozialforschung des Sinus Institutes in Berlin.
„Insofern muss in einer erfolgreichen und modernen Gesellschaft die Verantwortung der Väter weit über die alleinige Versorgung der Familie hinausgehen“, so Calmbach, der die herausragende Initiative des Unternehmens Mestemacher und Frau Professor U. Detmers für die Rolle der Väter in der modernen Entwicklung einer sich verändernden Gesellschaft hervorhob.