Migräne ist ein fast lebenslanger Begleiter dieser Kopfschmerz-patienten, an der in Deutschland fast zehn Millionen Menschen leiden. Die Kosten für das Gesundheitssystem entstehen im wesentlichen durch die hohe Rate an schmerzbedingter Arbeitsunfähigkeit, die weit über 800 Millionen € für das Gesundheitsbudget bedeuten.
Viele Migräniker haben die gesamte Palette kopfschmerzlindernder Medikamente, Physio- und Entspannungstherapie bereits ausprobiert. Dennoch leiden sie immer wieder unter dieser anfallsartig auftretenden Schmerzsymptomatik. Oft kündigt sich die Migräne mit einer Aura an, bei der es zu neurologischen oder visuellen Störungen kommt.
Missempfindungen der Nerven können vom leichten Kribbeln, Taubheitsgefühle bis zu vorübergehenden Lähmungserscheinungen auftreten, an den Augen ist eine Aura oft mit Gesichtsfeldausfall oder Lichtblitzen oder anderen Seheinschränkungen verbunden. Der Schmerz und die Begleiter der Migräne sind häufig so stark, dass die Betroffenen sich nur noch liegend in einem abgedunkelten Raum aufhalten möchten und extrem lärmempfindlich sind.
In diesem Zustand ist jedes Mittel recht, welches die Schmerzsymptomatik zu lindern verspricht. Migränepatienten horten oft eine große Kollektion unterschiedlicher Schmerztabletten, zu denen sie wahllos greifen, um sich Linderung zu verschaffen. Es besteht allerdings ein hohes Risiko, mit Langzeitanwendungen und hohen Dosierungen bestimmter Schmerzmittel einen medikamenteninduzierten Dauerkopfschmerz zu bekommen, bei dem dann kaum noch eine Substanz wirklich schmerzlindernd wirkt.
Weil eine gewisse Hoffnungslosigkeit die Migränepatienten befällt, weil ihnen angeblich niemand wirklich helfen kann, suchen viele der Betroffenen auch keinen Arzt auf und verlassen sich auf die Wirksamkeit der Analgetika in der Selbstmedikation. Das ist letztendlich auch darauf zurück zu führen, dass Kassenpatienten die meisten Schmerzmedikamente ohnehin selbst bezahlen werden müssen – also können sie auch gleich in die Apotheke gehen und ein Produkt kaufen.
Dabei wird aber völlig vernachlässigt, dass der Hausarzt die Therapie seiner Patienten kennen sollte, weil er möglicherweise zusätzliche pharmakologische Substanzen verordnen muss, wie etwa Antibiotika, Herz-Kreislaufmedikamente oder Antidepressiva. Weil unterschiedliche Substanzen auch unterschiedliche Nebenwirkungen haben und viele Substanzen sich gegenseitig in der Wirkung verstärken oder abschwächen, sollte jede dauerhaft eingenommene Substanz zur Selbstmedikation dem Hausarzt zur Kenntnis gegeben werden, damit Interaktionen und Nebenwirkungen bei der Verordnung entsprechend berücksichtigen kann. Gegen die Migräne kann er moderne Triptane verordnen, für die medikamenteninduzierte Kopfschmerzen nicht zu befürchten sind, die rasch den Kopfschmerz beseitigen und vergleichsweise geringe Nebenwirkungen aufweisen.