Obstruktive Lungenerkrankungen werden meist zu spät erkannt. Es handelt sich um chronische Lungenerkrankungen mit einer Lungenschädigung und Entzündung, durch die eine starke Beeinträchtigung der Atmung auftritt. Es kann sich um eine chronische Bronchitis oder auch um ein Lungenemphysem handeln.
Der Arzt spricht dann von einer COPD (chronic obstructiv lung disease), und die Anzahl der betroffenen Patienten nimmt weltweit ständig zu. Wenn die Erkrankung unbehandelt bleibt, nimmt deren Schwere ständig zu und wird so eine der wesentlichen Ursachen für erhöhte Sterblichkeit und vermehrte Krankheitstage, die mit hohen Kosten für das Gesundheitswesen verbunden ist. Nach den Vorhersagen der Epidemiologen wird die COPD bis 2020 von der bisher fünfthäufigsten auf den Platz der dritthäufigsten Erkrankungen aufrücken. Bereits im Jahr 2007 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) festgestellt, dass weltweit etwa 210 Millionen Menschen unter einer COPD leiden, von denen in jeder Stunde etwa 340 Personen weltweit sterben.
Bei der Erkrankung steht eine permanente Behinderung des Atmens im Vordergrund, das immer weiter fortschreitet und nur in sehr frühen Fällen teilweise reversibel ist. Die Lunge reagiert maximal überempfindlich auf eingeatmete schädigende Substanzen, und zu einer der wichtigsten Ursachen für die COPD gehört das Tabakrauchen, das Lungengewebe ist chronisch entzündet, was mit der Zeit chronischen Veränderungen der Lungenstrukturen führt. Zunehmend werden die Atemwege enger und die Atembeschwerden nehmen konstant zu.
Selbst wenn die Betroffenen das Rauchen bereits aufgegeben haben, setzt sich der entzündliche und schädigende Prozess in der Lunge fort. Mit der chronischen Entzündung vermehren sich die Entzündungszellen und es treten Botenstoffe (sogenannte Mediatoren) im Lungengewebe auf, die mit physiologischen Veränderungen und mit den typischen Symptomen einer COPD verbunden sind. Die Zellen des Immunsystems, die Neutrophilen, Makrophagen und Lymphozyten sind an der Entwicklung zur COPD beteiligt.
Eines der wesentlichen Symptome ist die andauernde schwere Atemnot. Es kommt zu chronischem Husten mit vermehrter Schleimbildung und immer währendem Auswurf. Bei leichter erkrankten Patienten treten Husten, Verschleimung und Atemnot vielleicht zunächst nur im Winter oder bei einer Erkältung auf. Ist die Krankheit allerdings weiter fortgeschritten, sind chronischer Husten mit Schleimbildung und Auswurf konstant vorhanden.
Typisch dabei ist, dass die Schwere der Atemnot, des Hustens und Auswurfs zunimmt, die Symptome sich so stark verschlimmern, dass die gesamte Gesundheit des Menschen schwer beeinträchtigt ist. Durch das vorgeschädigte Lungengewebe haben Viren und Bakterien leichtes Spiel, und es kommt immer wieder zu den gefürchteten Exazerbationen, die beängstigend und beunruhigend für die Patienten sind. Die Progression der Erkrankung wird beschleunigt und die Lungenfunktion wird zunehmend eingeschränkt.
Diese Exazerbationen bedeuten für die Betroffenen eine starke Verminderung der Lebensqualität, sie müssen häufiger ins Krankenhaus um die Symptome wieder in den Griff zu bekommen, und sie können aufgrund der schweren Atemnot kaum mehr als einige wenige Meter laufen. Die enorme körperliche Strapaze wegen der schweren Luftnot führt auch dazu, dass viele Patienten ihr Herz überfordern und es zu einem akuten Infarkt kommen kann.
Die wirksame Behandlung der COPD ist bemüht die Erkrankung täglich zu kontrollieren und die Symptome zu lindern. Dazu gehören das regelmäßige Training zur Verbesserung der körperlichen Belastbarkeit und die Senkung des Exazerbationsrisikos. Das Fortschreiten der Krankheit sollte verhindert werden und die Komplikationen und Folgeerkrankungen einer wirksamen Behandlung zugeführt werden. Übungen zur Verbesserung der Lungenfunktion und Lungenkapazität werden gemeinsam mit pharmakologischen Substanzen wie der Inhalation von Kortison oder Substanzen, die die Atemwege weitstellen, empfohlen.