Es sollte immer an eine Schilddrüsenentzündung, die Hashimoto-Thyreoiditis gedacht werden, wenn eine vermehrte Frühjahrsmüdigkeit festgestellt wird, die mit ausgeprägter Erschöpfung, Antriebslosigkeit und Gewichtszunahme verbunden ist.
Treten sollte Symptome in dieser Jahreszeit verstärkt auf, sollte nicht nur an
Frühjahrsmüdigkeit gedacht werden, sondern die Autoimmunstörung mit der
Hashimoto-thyreoiditis in Erwägung gezogen werden, erklärt Professor Dr.
Detlef Moka, Vorsitzender des Berufsverbands Deutscher Nuklearmediziner.
Diese Berufsgruppe stellt mit Ultraschalluntersuchung und einem Bluttest
rasch die korrekte Diagnose.
Die Hashimoto-Thyreoiditis ist die häufigste Autoimmunerkrankung und in
80 Prozent der Fälle sind Frauen zwischen dem 40. Und 50. Lebensjahr
davon betroffen. Es handelt sich um eine chronische Erkrankung, die meist
im Frühjahr akut auftritt, wenn sich das Immunsystem umstellt, Infekte
abwehrt oder auf Pollen reagiert. Aus nicht erklärbaren gründen wendet sich
das Immunsystem gegen das eigene Schilddrüsengewebe und zerstört diese
körpereigenen Zellen. Unmittelbare Folge davon ist ein Absinken der
Schilddrüsenhormon-Produktion, die mit identischen Beschwerden wie eine
Schilddrüsenunterfunktion einhergeht. Schmerzen treten nicht auf und
wegen der unspezifischen Symptome wird diese Erkrankung häufig
übersehen, so Moka.
Weil die Schilddrüsenhormone aber wichtig für den Energiehaushalt im
Körper sind, müssen sie bei sinkender Produktion extern zugeführt werden.
Die Patienten sollten lebenslang morgens eine Tablette auf nüchternen
Magen einnehmen, und damit werden die meisten Betroffenen gut eingestellt
und beschwerdefrei. Einen besonders hohen Stellenwert hat diese Therapie
bei einer Schwangerschaft, weil ohne diese Hormonzufuhr
Entwicklungsstörungen des ungeborenen Kindes auftreten können.
Treten trotz guter Einstellung bei einigen Patienten noch Beschwerden auf,
empfiehlt der Nuklearmediziner die zusätzlich Einnahme von Selen, weil
dieses Spurenelement für die Funktion der Schilddrüse unverzichtbar ist und
auch die Entzündungsaktivität lindert und das Immunsystem ausbalanciert.
Damit geht es den Patienten deutlich besser, sie fühlen sich fitter, haben
mehr Energie und das Allgemeinbefinden bessert sich.
Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner