Die meisten Neurodermitiker leiden unter leichten bis mittelschweren Hautveränderungen, so dass der Hautarzt nicht allzu oft in Anspruch genommen werden muss. Meist hilft bereits eine richtige und konsequente Hautpflege, die zur Normalisierung des Hautzustandes beiträgt und Beschwerden lindern kann. Neurodermitis-Patienten müssen auf die Hautpflege ganz besonders großen Wert legen.
Neurodermitiker haben sehr trockene Haut, die viel Fett und Feuchtigkeit benötigt. Zur Reinigung eignen sich daher feuchtigkeitsspendende Reinigungsmittel, die die Weichheit, Geschmeidigkeit und Flexibilität der Haut wieder herstellen. Verwendet werden seifenfreie Syndets, z. B. wässrige Öl-in-Wasser Cremes. Zum Duschen und Baden eignen sich Produkte mit hohem Lipidgehalt sowie medizinische Ölbäder auf Pflanzenölbasis, z.B. mit Sojabohnenöl. Auch medizinisches Badesalz verbessert das Hautbild.
Vermieden werden sollten Reinigunssubstanzen, die der Haut zusätzlich Fett und Feuchtigkeit entziehen. Stark schäumende, parfümhaltige Seifen und Syndets sind für den Neurodermitis-Patienten daher ungeeignet. Auch Produkte, deren pH-Werte nicht im leicht sauren Bereich liegen (etwa um pH 5,5), sondern basisch oder neutral sind, sollten gemieden werden, da sie den Säureschutzmantel der Haut angreifen.
Um zusätzliche Austrocknung der Haut zu vermeiden, sollte das Wasser bei der Hautreinigung nicht heiß, sondern nur lauwarm sein und ein Vollbad nie länger als 10 Minuten dauern. Beim Abtrocknen ist es besser die Haut leicht abzutupfen, statt zu reiben. Das verhindert eine zusätzliche Hautreizung.
Herkömmliche Shampoos können die Neurodermitis verschlimmern. Es sollte daher ein mildes Shampoo gewählt und die Haare über dem Waschbecken oder dem Badewannenrand gewaschen werden, damit das Shampoo nicht in Kontakt mit dem Rest des Körpers kommt.