Die panikartige Flucht beim Anblick weißer Mäuse oder die übertriebene Angst vor Spinnentieren sind wohl die bekanntesten Beispiele einer phobischen Reaktion. Aber nicht nur kleine Tiere können phobische Ängste auslösen. Man kennt wohl kaum etwas, vor dem sich ein Mensch nicht fürchten könnte. Ängste sind in der Bevölkerung weit verbreitet, und die meisten Menschen kennen bestimmte Situationen oder konkrete Dinge, vor denen sie sich fürchten. Solche Ängste können zwar lästig sein, als krankhaft sind sie aber erst dann zu bewerten, wenn sie das Leben des Betroffenen mit seinen sozialen Kontakten und Aktivitäten und damit den normalen Tagesablauf erheblich beeinträchtigen oder einschränken und einen ernsthaften Leidensdruck verursachen.
Phobien zählen zu den Angststörungen und sind in der Bevölkerung relativ weit verbreitet. Nach Schätzungen sollen bis zu 11 Prozent der Bevölkerung im Laufe des Lebens einmal unter einer Phobie leiden. Die Betroffenen entwickeln beim Anblick oder bei Konfrontation mit einem bestimmten Tier, einer Person, einem Gegenstand oder in einer speziellen Umgebung eine übertriebene Angst, die in dieser Situation eigentlich unbegründet und unangemessen ist.
Menschen, die unter einer Phobie leiden, reagieren unterschiedlich stark auf ihre Ängste. Einige empfinden eher ein leichtes Unwohlsein, andere leiden unter heftigen körperlichen Symptomen wie Herzrasen und Schwächeanfällen, oder sie glauben sogar, die Kontrolle über den eigenen Körper zu verlieren oder sterben zu müssen. Wer unter einer Phobie leidet, dem hilft es auch nicht, sich bewusst zu machen, dass das angstauslösende Objekt oder die Situation im Grunde keine reale Gefahr darstellt. Die Ängste sind irrational und nicht begründbar, aber sie sind durch diese Erkenntnis nicht zu beeinflussen.