Bei einer akut und kurfristig aufgetretenen Verstopfung ist auch nur eine kurzfristige Hilfe erforderlich. Oft genügen schon ein paar Löffel Leinsamen oder Haferkleie, gemischt mit ein paar Backpflaumen oder Feigen, um den Darm wieder flott zu bekommen. Bleibt dieser Versuch erfolglos, kann auch für einige wenige Tage ein pflanzliches oder synthetisches Abführmittel verwendet werden.
Bei chronischer Verstopfung und auf Dauer eingenommen sind diese Mittel aber eher ungeeignet zur Beseitgung der Beschwerden. Vielmehr führen sie bei den meisten Menschen über kurz oder lang zu einer Gewöhnung des Darmes an die pflanzliche oder synthetische Substanz, und der alte Zustand der chronischen Verstopfung liegt wieder vor – meist noch in schwererer Ausprägung.
Dann wird die Menge des zugeführten Abführmittels erhöht und das Spiel beginnt von neuem: Zunächst reagiert der Darm und der Stuhlgang klappt für ein paar Tage, danach wird der Darm wieder träge und schließlich geht überhaupt nichts mehr. Es ist bekannt, dass jede regelmäßige und längerdauernde Einnahme von drastisch wirkenden Abführmitteln letztlich nur die Darmträgheit fördert und die normale Darmtätigkeit lähmt.
Nicht genug damit, dass der Darm seine normale Arbeitsanforderungen verlernt und einstellt, sondern es werden ihm auch durch die abführmittelbedingten Durchfälle eine zu große Menge wichtiger Minerastoffe, die mit einem vermehrten Flüssigkeitsentzug verbunden sind, entzogen.
Ein Mangel an bestimmten Mineralstoffen, insbesondere von Kalium, reduziert die Fähigkeit der Arbeitsmuskulatur, die für die normale Beweglichkeit (Peristaltik) des Darmes und die unbeschwerte Stuhlentleerung unentbehrlich ist.