Jeder Diabetiker wird früher oder später feststellen, dass er charakteristische Dermatosen (Hauterkrankungen) entwickelt. Die Haut des Diabetikers verändert sich mit der Dauer des metabolischen Leidens zunehmend, sie altert vorzeitig und bildet schneller Falten. Diese dermatologischen Veränderungen hängen mit der eingeschränkten Schweiß- und Talgdrüsenfunktion zusammen, der verringerten Fähigkeit der Haut, Wasser zu binden und schließlich mit der geschwächten Immunabwehr.
Diabetes mellitus wirkt bei interdigitalen Pilzinfektionen wie ein Brandbeschleuniger. Bevor die Pilzinfektion therapeutisch angegangen wird, ist zunächst der Blutzucker des Diabetikers optimal einzustellen.
Zur lokalen Behandlung eignet sich die zweimal tägliche Auftragung von Antimyhotikums. Eine Pilzinfektion kann in aller Regel nur verhindert werden, wenn alle Glukoseparameter gut eingestellt sind.
Auch bakteriellen Infektionen wird durch den Diabetes mellitus Vorschub geleistet. In dieser Kategorie findet sich beispielsweise das Erysipel, das die Eigenschaft hat, immer wieder zu rezidivieren. Schlimmstenfalls kann sich daraus ein Lymphödem entwickeln. Die wichtigste therapeutische Maßnahme beim Erysipel ist die Sanierung der Eintrittspforte.