In der Advents- und Weihnachtszeit sind viele Allergiker durch das Angebot an Plätzchen, Nüssen oder Äpfeln gefährdet. Sie reagieren allergisch und manche sogar mit der Maximalform der allergischen Reaktion: sie erleiden einen anaphylaktischen Schock. Dieses Ereignis kostet jedes Jahr etwa 250 Allergikern das Leben.
Tritt eine anaphylaktische Reaktion auf, ist rasches Handeln gefragt, weil die Symptome das Leben des Betroffenen bedrohen. Deshalb muss nach Ansicht von Professor Ludger Klimek aus Wiesbaden im Notfall schnell gehandelt werden. Dazu müssen die gefährdeten Patienten intensiv aufgeklärt werden, sie sollten zur prophylaktischen Behandlung motiviert werden und immer die Notfallmedikamente bei sich tragen.
Das ist erforderlich, weil viele allergie-auslösende Substanzen sich in den Nahrungsmitteln verstecken, die betroffenen Allergiker die verantwortliche Substanz nicht kennen und die behandelnden Ärzte im Notfall weder den Patienten noch seine Allergie kennen. Die versteckten Allergene können aber bereits in kleinsten Mengen zu einem solchen dramatischen Ereignis führen, das als eine Schwellung der Schleimhäute, schwere Atemnot bis zum Kreislaufkollaps die Gesundheit des Allergikers akut bedroht.
Bekannt ist, dass als häufigste Auslöser der Allergie Nüsse und Erdnüsse, aber auch Milch, Eier, Fisch, Schalentiere und Soja verantwortlich sind. Im Sommer sind vor allem die Insektenstiche (Insektengifte) für viele Allergiker bedrohlich, häufig lösen auch Medikamente eine allergische Reaktion aus und in der vorweihnachtlichen Zeit gehören Nüsse zu den wichtigsten Übeltätern.
Selbst wenn man die Nüsse selbst vermeidet, verstecken sie sich in Schokolade, in Plätzchen und sogar im festlichen Weihnachtsmahl können sie angetroffen werden. Aus diesem Grund sollten aller Nuss-Allergiker in der Weihnachtssaison besondere Vorsicht walten lassen und sehr aufmerksam die angebotenen Nahrungsmittel auf deren Inhaltsstoffe prüfen, bevor die potentiell lebensbedrohliche Situation der anaphylaktischen Reaktion auftritt.
Das Notfall-Set enthält ein Adrenalin sowie ein stark antientzündliches und abschwellendes Mittel (Kortison) sowie ein Antihistaminikum, so dass rasch der Kreislauf stabilisiert und die Schwellung blockiert wird. Es sollte bei jedem Allergiker griffbereit sein. Nur wenig mehr als die Hälfte der Anaphylaxie-Patienten ist mit einem Notfallset versorgt, und Professor Klimek fordert die Versorgung dieser Patienten deutlich zu verbessern. Alle Betroffenen sollten umfassend informiert und geschult werden und vor allem die Angehörigen sollten das Problem kennen, die Symptome erkennen und die Handhabung des Notfallsets-beherrschen.