Wechseljahresbeschwerden lassen sich durch eine Hormonersatztherapie effektiv lindern oder ganz beseitigen. Da die Beschwerden über eine lange Zeit anhalten können, ist eine Behandlung über mindestens zehn Jahre sinnvoll. Aber auch eine längere oder zeitlich unbegrenzte Therapie ist im Hinblick auf die vorbeugende Wirkung gegen Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sinnvoll.
Stimmungsschwankungen, Nervosität und Depressionen sind mögliche Folgen des Hormonmangels in den Wechseljahren, die durch Östrogentherapie positiv beeinflusst werden. Günstiger als Östrogene wirken sich männliche Hormone (Gestagene) aus. Deshalb empfiehlt sich bei Wechseljahresbeschwerden, bei denen Stimmungsschwankungen im Vordergrund stehen, eine gewebespezifische Hormonersatztherapie mit androgener Teilwirkung.
Östrogene wirken sich positiv auf den Fettstoffwechsel und den Blutfluss aus. So hat eine 35-jährige Frau ein 7 bis 10mal geringeres Herzinfarktrisiko als ein gleichaltriger Mann. Durch den Östrogenmangel nach den Wechseljahren geht dieser Schutz nicht mehr gegeben. Eine Hormonersatztherapie ist daher auch sinnvoll für ein gesundes Herz-Kreislaufsystem.
Hormone sind am Knochenstoffwechsel beteiligt. Neben Bewegungsmangel, einseitiger Ernährung, Alkohol- und Nikotinmissbrauch ist Östrogenmangel ein Hauptrisikofaktor für Knochenschwund (Osteoporose). Durch eine Hormonersatztherapie kann der in den Wechseljahren erhöhte Knochenabbau aufgehalten und bereits verloren gegangene Knochenmasse sogar wieder aufgebaut werden. Eine Hormonersatztherapie kann daher einer Osteoporose vorbeugen und eine bereits bestehende Osteoporose positiv beeinflussen.
Androgene fördern die Lust an sexueller Aktivität (Libido), so dass die Abnahme dieser Hormone in den Wechseljahren auch zu einer Abnahme der Libido führt. Hinzu kommt, dass der Östrogenmangel Trockenheit der Scheide begünstigt. Die gewebespezifische Hormonersatztherapie mit östrogener und androgener Wirkung kann die Libido verbessern und zu einem erfüllteren sexuellen Erleben beitragen.