Oktober und November sind die Monate, in denen die Tage kürzer und dunkler werden, mit dem herbstlichen Wetter sinken die Temperaturen und die Sonne verliert ihre wärmende Kraft. Mit den fallenden Blättern im Herbst geraten viele Menschen in ein psychisches Stimmungstief. Sie werden traurig, schlafen schlecht und die Toleranz gegenüber den Mitmenschen oder beruflichen Belastungen geht zurück.
Es sind die anstehenden kalten Monate, die frühe Dunkelheit und die fehlende Wärme der Sonne, die der Seele vieler Menschen zusetzen. Zunächst noch von einer leichten Verstimmung und schlechter Laune betroffen, ist der Weg in die Ausbildung einer echten Depression oft nicht sehr weit. Dann beginnt eine qualvolle Zeit des Grübelns, der Freudlosigkeit und der chronischen Müdigkeit. Diese lässt sich mit den Schlafstörungen in Verbindung bringen, die oft als erstes Alarmzeichen einer Depression auftreten.
Der Tagesablauf ist von Antriebslosigkeit geprägt und bei jeder Tätigkeit im Beruf oder im Haushalt stellt sich ein Gefühl ein, dass man gegen einen hohen Widerstand kämpft, dass alle Bremsen angezogen sind oder gegen eine Mauer rennt. Dieser erschwerte Bereich jeglicher Aktivität macht jegliche Motivation zunichte, es stellen sich Frustration und Resignation ein. Der Körper reagiert mit Kopfschmerzen, Rücken- oder Bauchschmerzen, die zusätzlich ein erhebliches Erschöpfungspotential bergen. Langsam aber sicher rutscht man durch die Kombination aus Schlafstörung und hohen Widerstand in eine chronische Erschöpfung und permanente Müdigkeit, aus der man alleine nicht mehr herauskommt.
Aus vielen Untersuchungen konnte abgeleitet werden, dass die lichtarme Zeit im Herbst und Winter die Hormone des Menschen beeinflusst, so dass sie aufgrund des gestörten Hormonhaushaltes an einer Herbst- oder Winterdepression erkranken.
Jeden Sonnenstrahl sollte man in dieser Zeit mitnehmen und genießen. Es wurden auch spezielle Lampen entwickelt, mit denen die Sonneneinstrahlung nachempfunden wird und die verhindern können, dass sich ein „seelisches Tief“ breit macht.
Auch für sportliche Aktivitäten wurde eine stimmungsaufhellende Wirkung beschrieben, so dass mehr Bewegung und körperliches Training ebenfalls einen Schutz vor depressiven Episoden darstellen kann.
Gerät man trotz allem in den Sog einer depressiven Phase, sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden, der in vielen Fällen durch eine Gesprächstherapie und unterstützende antidepressive Medikamente oder pflanzliche Substanzen individuelle das Empfinden eines von Tag zu Tag beschwerlicheren mildern kann. Damit kann häufig auch das Kardinalsymptom einer Schlafstörung gebessert werden, Müdigkeit und Erschöpfung weichen einem wieder offeneren Blick auf die Alltagsrealität, die weniger schwer erscheint und wieder leichter zu bewältigen ist.