Veränderungen oder Erkrankungen an der Haut sind meist sehr unangenehm, weil sie für die Mitmenschen häufig sichtbar auftreten das Selbstwertgefühl belasten und mit schmerzhaften Entzündungen oder juckenden Ekzemen oder Schuppen verbunden sein können. Häufig reagiert die Haut auf äußere Einflüsse wie chemische Stoffe oder Nahrungsmittel überempfindlich. Kaum weniger oft kann auch eine Allergie als Ursache der Hautveränderungen diagnostiziert werden.
Die Haut des Menschen reagiert wegen spezieller genetischer Ausstattung, durch Klimaveränderungen oder bei Stoffwechselerkrankungen. Dabei kann die Hautoberfläche als Folge erhöhter Durchlässigkeit einen Feuchtigkeitsverlust erleiden, der sie massiv austrocknen lässt.
An allergischen Hautreaktionen ist das körpereigene Abwehrsystem beteiligt, das meist überschießend auf einen Fremdstoff reagiert und Rötungen, Schwellungen mit Juckreiz oder Schmerzen entstehen lässt. Beispiel dafür ist das allergische Kontaktekzem, bei dem der Nickelgehalt in Modeschmuck oder eine Gürtelschnalle unmittelbar zu Hautveränderungen führt. Es existieren solche Kontaktallergie-auslösenden Stoffe auch in vielen kosmetischen Produkten, in Haarfärbemitteln oder in bestimmten Stäuben. Immer ist die Entstehung einer Kontaktallergie oder entzündlichen Veränderung aber von der individuellen Überempfindlichkeit des Einzelnen abhängig.
Noch mit vielen Rätseln behaftet ist die Entstehung einer Schuppenflechte (Psoriasis), die meist an bevorzugten Stellen des Körpers, den sogenannten Prädilektionsstellen auftritt. Dazu gehören der Haaransatz, die Region hinter den Ohren, die Ellenbeugen und die Kniekehlen, die von einer dichten Schicht weißer Schuppen bedeckt sind. Nicht selten waren die Betroffenen einer Schuppenflechte schon im Säuglingsalter von deutlicher Hautrötung und Schuppenbildung betroffen. Dies kann als Ausdruck einer überempfindlichen Haut, einer Fehlreaktion des Immunsystems und mit einer genetischen Vererbung begründet werden.
Das Ergebnis der immunologischen Fehlreaktion ist eine Entzündung, bei der Entzündungs- und Reparaturzellen in die betroffene Hautregion einwandern. Dadurch proliferieren die Hautzellen sehr stark und werden zu sogenannten Hornzellen, die als silbrig glänzende Schuppung wahrgenommen werden. Mit der Zeit nimmt die befallene Hautstelle an Dicke zu und erhebt sich über die umgebende Haut an. Ein psoriatrischer Plaque ist als Ausdruck der Verhornungsstörung entstanden.
In Deutschland sind etwa zwei bis drei Prozent der Bevölkerung von einer Psoriasis betroffen. Weil in den meisten Fällen eine familiäre Vererbung und genetische Prädisposition vorliegt, kann eine solche Erkrankung nur sehr selten wirklich geheilt werden. Daher konzentriert sich die Behandlung auf die Besserung und Beseitigung der Symptomatik.
Heutzutage sind die Behandlungsmöglichkeiten aber deutlich besser als noch vor wenigen Jahrzehnten und eine gute therapeutische Kontrolle der Hautveränderungen wird erreicht. Vor jeder Therapie prüft der Hautarzt sorgfältig, ob für die Rötungen oder Schuppen eine Neurodermitis oder eine Psoriasis verantwortlich ist.
Bei einer Neurodermitis liegt ebenfalls eine genetische Komponente und gestörte Immunreaktion zugrunde, im Vordergrund steht allerdings eine defekte Hautbarriere. Dieser Defekt signalisiert eine konstante Aktivierung des Immunsystems in der Haut mit einer chronischen Entzündungsreaktion. Diese Reaktion wirkt aber zerstörend auf die Hautbarriere, sodass sich Bakterien und Viren bevorzugt an den betroffenen Stellen ansiedeln. Aufgrund eines ausgeprägten Juckreizes kratzen die Patienten die Haut auf, und bereiten so die Eintrittspforten für krankmachende Keime.
Hierbei ist es eine therapeutische Notwendigkeit diese entzündliche Reaktion in den Griff zu bekommen und das Geschehen zu beruhigen. In erster Linie ist eine sorgfältige Pflege mit feuchtigkeitsspenden und fetthaltigen Cremes oder Lotionen erforderlich. Substanzen zur Eindämmung der Entzündung müssen häufig angewendet werden, um mit der Entzündungshemmung auch den Juckreiz zu blockieren und das schädigende Kratzen zu unterbinden.