Psoriasis nennt der Arzt die scharf umgrenzten Rötungen, die sich auf der Haut abzeichnen und mit silbrigen Schuppen bedeckt sind. Die körperlichen Beschwerden machen sich als Juckreiz und Schmerzen bemerkbar, aber die seelischen Probleme, die ein Psoriatiker hat, werden häufig vergessen. Vor allem im Gesicht und an den Händen vorkommende Schuppenflechte bedeuten eine hohe Belastung für den Betroffenen in seinem sozialen und beruflichen Umfeld. Jeder sieht die Zeichen einer Krankheit und viele wissen nicht, ob es ansteckend ist und schrecken vor dem Hautbild zurück.
Es hat Untersuchungen gegeben, denen eine Befragung der Patienten mit Schuppenflechte zu Grunde liegt. Diese haben ergeben, dass die psychische Belastung und die eingeschränkte Lebensqualität ähnlich hoch ist, wie bei Patienten mit Herzinfarkt, Diabetes oder Depression. Im Wesentlichen tragen die Unwissenheit und die Vorurteile in der Bevölkerung dazu bei, dass Patienten mit Schuppenflechte verunsichert werden und sich mit ihren Hauterscheinungen am liebsten verstecken würden.
Gegen diese diskriminierende Situation kann nur eine wirksame Therapie und Abheilung der Schuppenflechte wirklich helfen. Ebenfalls wichtig ist für die Betroffenen, dass sie ihre Umgebung nicht meiden oder sich als Außenseiter fühlen, sondern den Menschen offen begegnen, vielleicht über ihre Krankheit reden und vor allem das eigene Selbstbewusstsein stärken. Rückhalt in der Familie oder psychische Unterstützung durch einen erfahrenen Arzt helfen dabei, mit dieser Erkrankung ein weitgehend normales Leben zu führen.
Glücklicherweise hat sich die Therapie der Psoriasis deutlich verbessert. Während noch vor einigen Jahren alleine das Cremen mit Kortisonsalben oder mit Psoralenen in Kombination mit UVA- oder UVB-Licht, Kuraufenthalte am Toten Meer und ähnliches die Hautveränderungen bessern sollten, steht heutzutage durch die Entwicklung sogenannter Biologics ein neuer Therapieweg zur Verfügung. Diese Substanzen hemmen die an der Hauterkrankung beteiligten Entzündungszellen, die T-Zellen, und erreichen, dass die Rötung und die Schuppen sich zurückbilden.
Schuppenflechte ist eine lebenslange Krankheit, die auch im Bereich der Nägel und der Gelenke auftreten kann. Sie tritt in Schüben auf und führt oft unvermittelt zum Aufblühen der Rötungen und juckenden Plaques.
Sind die Gelenke betroffen, spricht der Arzt von einer Psoriasis-Arthritis, die zu Entzündung und Zerstörung der Gelenke führt. Bei Nagelbefall zeigen sich zunächst weißliche Punkte auf den Nägeln, die sich bis zur völligen Zerstörung des Nagels ausweiten können.
Je nach dem Außmaß der Erkrankung werden unterschiedliche Substanzen angewendet, die häufig direkt auf die befallenen Hautstellen aufgetragen werden. Salben und Cremes sollen die Schuppen aufweichen und die Haut feucht halten. Kortisonsalben und ein Vitamin-D-Präparat verringert die Schuppung. Bei sehr dicken Schuppenplaques wird salicylsäurehaltige Salbe verwendet. Psoralen und künstliches Sonnenlicht kann die Hauterscheinungen abheilen lassen. Sehr schwere Krankheitsbilder erfordern die Gabe von Ciclosporin (beeinflusst das Immunsystem) oder Methotrexat (hemmt das Wachstum und stört die Vermehrung der Zellen).
Neue Substanzen, die TNF-alpha-Blocker , hemmen die Entzündungszellen, die an der Ausbildung der Psoriasis beteiligt sind. Sie werden meist injiziert und entziehen der Psoriasis die entzündliche Grundlage, wodurch die Hauterscheinungen gebessert werden.