Die Linderung chronischer Schmerzen gelingt häufig mit einer Rückenmarksstimulation, der sogenannten Spinal Cord Stimulation, SCS, die als implantierbarer Neurostimulator feine elektrische Signale über Elektroden in der Nähe des Rückenmarks abgibt. Dadurch werden die Schmerzsignale maskiert und der Patient empfindet anstatt der Schmerzen ein angenehmes Kribbeln.
Die Rückenmarksstimulation ist heutzutage eine Standardtherapie bei schweren Rücken- und Beinschmerzen. Ein neuartiger implantierbarer Schmerzschrittmacher des Unternehmens Medtronic nutzt nun auch einen 3D-Bewegungssensor, sodass die Veränderungen der Körperposition oder der Aktivität registriert werden, und die Stimulation für eine angemessene Schmerzlinderung angepasst wird.
„Diese effektive Therapie für Patienten mit chronischen Schmerzen bindet diese aktiv in die Therapie ein, sodass körperlich anstrengende Aktivitäten oder Veränderungen der Lage des Körpers nicht mehr durch eine manuelle Anpassung der Stimulation vorgenommen werden“, sagte Dr. Athanasius Koulousakis, Fachbereich Neuromodulation bei Schmerz und Spastik an der Universität Köln. „Die automatische Anpassung an Haltungs- und Bewegungsveränderungen, wie sie der RestoreSensor erstmals bietet, wird den Patienten bei gleichbleibend guter Schmerzlinderung eine unbeschwertere Beweglichkeit im Alltag ermöglichen“, so der Experte.
Üblicherweise ist die bei der SCS zur Schmerzbehandlung erforderliche Stimulationsstufe auch vom Abstand zum Rückenmark abhängig, der sich jedoch ändert, sobald der Patient in Rückenlage, Bauchlage, auf der rechten oder linken Seite liegt oder ob er aufrecht steht. Bei der Positionsänderung wird eine Änderung der Stimulationsstufe initiiert, die eine nicht ausreichende Schmerzkontrolle oder eine zu starke Stimulation vermeidet. Der RestoreSensor erkennt den Positionswechsel des Patienten und wählt automatisch die vom Patienten bevorzugte Stimulation.
Durch die Aufzeichnung dieser Daten des RestoreSensor-Neurostimulators hat der behandelnde Arzt erstmals objektive Daten, anhand derer er erkennt, wie sich die Aktivitäten und die individuelle Stimulationsanforderung im Laufe der Zeit ändern.