Durch Übergewicht stehen die Gelenkflächen permanent unter einer zu hohen Druckbelastung. Außerdem besteht bei vielen übergewichtigen Menschen ein relativer Bewegungsmangel, sodaß auch die Ernährung des Knorpels ungenügend ist.
Da Menschen mit Übergewicht dazu neigen, eine Stoffwechselstörung wie Diabetes zu entwickeln, wird die Ernährungssituation des Knorpels zusätzlich verschlechtert. Ein schlecht ernährter Knorpel neigt aber dazu, seine Elastitzität zu verlieren und kann bei der Bewegung des Gelenkes abgerieben werden.
Ganz anders sind die Mechanismen einer Arthroseentstehung bei Fehlbelastung durch anatomische Besonderheiten oder nicht exakt verheilte Knochenbrüche. Ob dabei nun die Gelenkachsen nicht übereinstimmen, wie es bei X- und O-Beinen der Fall ist oder ob einzelne Punkte eines Gelenkes nicht mit der üblichen Gelenkfläche harmonisieren, es kommt immer zu einer punktuellen Druckbelastung.
Eine gleichmäßige Übertragung des statischen oder dynamischen Drucks auf die gesamte Gelenkfläche ist nicht mehr vorhanden und an der Stelle der größten mechanischen Belastung wird der Knorpel geschädigt.
Weil aber die Belastbarkeit es Knorpels auch von seinem guten Ernährungszustand abhängt, besteht auch in der Mangelversorgung des Knorpels ein arthroseauslösendes Risiko. Hauptnährstoffe des Knorpels ist die in der Synovialflüssigkeit gelöste Glukose (Zuckerbaustein), die von den Knorpelzellen aufgenommen und verstoffwechselt werden. Als Endprodukt fällt die sogenannte Milchsäure (Lactat) an, die ein Signal an der Gelenkinnenhaut zur Neuproduktion von Gelenkflüssigkeit setzt und dort entsorgt wird.
Diese sehr komplizierten Ernährungsvorgänge können nur dann richtig uns ausreichend stattfinden, wenn die Gelenkinnenhaut gut durchblutet und nicht durch eine Entzündung oder Verdickung krankhaft verändert ist.
Mit der Bewegung des Gelenkes wird wird der Transport der Nähstoffe und der Abtransport der Stoffwechselschlacken gewährleistet. Mit jeder Bewegung wird die Flüssigkeit zusammengepresst, sodaß ein intensiver Kontakt zum Knorpel entsteht, der ernährt werden soll. Gleichzeitig kommt es mit der Bewegung zu einer intensiven Durchmischung der in der Flüssigkeit befindlichen Substanzen. Wenn beispielsweise die Bewegung des Gelenkes fehlt, wie es bei längeren Krankenhausaufenthalten oder Gipsverbänden der Fall ist, kann dies arthroseauslösend wirken.