Die Behandlung der Alkoholkrankheit wird in vier Phasen unterteilt und dauert in der Regel mehrere Jahre:
Alkoholkranke verstehen es meist, ihre Sucht zu verbergen. Ein Arzt wird in der Regel erst dann aufgesucht, wenn ernstere körperliche Komplikationen auftreten. Die Einsicht des Patienten, alkoholkrank zu sein und die Bereitschaft, etwas zu ändern, ist für die Behandlung am wichtigsten. Neben dem Arzt können hierbei auch Angehörige und Freunde helfen. Am Ende der Kontaktphase steht die Entscheidung, eine Entzugsbehandlung durchzuführen.
Der Entzug erfolgt meist stationär, kann aber auch ambulant durchgeführt werden. Nach acht bis vierzehn Tagen sind die akuten Entzugserscheinungen überwunden. Wichtig ist die Unterstützung durch das ärztliche Gespräch. Medikamente sind nicht immer erforderlich, können aber zur Beruhigung eingesetzt werden.
In dieser Phase lernt der Körper, und vor allem das Gehirn, ohne Alkohol zu funktionieren. Jetzt findet die eigentliche Auseinandersetzung mit dem Trinken statt und der Patient soll lernen, Probleme ohne die Droge Alkohol zu lösen. Wenn es das soziale Umfeld zulässt, kann die Entwöhnung ambulant erfolgen. Wichtig ist auch hier das therapeutische Gespräch mit dem Arzt. Eine medikamentöse Behandlung kann anfallsartiges Trinkbedürfnis vermindern.
Im Anschluss an den Entzug bedürfen Alkoholkranke einer langfristigen Betreuung durch Ärzte, Beratungsstellen und Selbsthilfeorganisationen. Der Patient soll wieder am “normalen” Leben teilnehmen und in seinen Beruf zurückkehren.
Mit dem Abschluss der Rehabilitationsphase ist die Therapie jedoch nicht beendet. Die Auseinandersetzung mit der Alkoholkrankheit dauert ein Leben lang an und Rückfälle können immer wieder auftreten, aber auch beendet werden. Dem Alkoholkranken muss bewusst sein, dass der Erfolg der Behandlung immer wieder gesichert werden muss. Der Entschluss nüchtern zu bleiben muss immer wieder durchgesetzt werden, denn der innere Drang, etwas zu trinken kann jederzeit wieder geweckt werden und schon kleinste Mengen Alkohol können einen Rückfall bewirken. Nach einem erfolgreichen Alkoholentzug ist der Austausch mit Menschen hilfreich, die dieselben Erfahrung und Hoffnung teilen. Eine Liste entsprechender Selbsthilfegruppen findet sich im Anhang.