Abweichungen vom Mineralstoff- und Spurenelementhaushalt wurde in der Vergangenheit viel zu wenig Beachtung geschenkt. Erst durch die modernen medizinischen Nachweismethoden und die Forschung hat sich herausgestellt, daß zahlreiche Erkrankungen oder gesundheitliche Störungen auf einen Mangel oder eine unausgewogene Balance dieser lebensnotwendigen Bausteine des Organismus zurückgeführt werden müssen.
Als Folge davon können körperliche Beschwerden, Erschöpfungssyndrome oder chronische Erkrankungen auftreten. Ob die modernen Lebensbedingungen mit den vielfältigen Streßfaktoren, Ernährungsfehlern oder dem Fehlen bestimmter Mineralstoffe oder Spurenelemente in der Nahrungskette für die zunehmend häufiger auftretenden Mangelsymptome verantwortlich sind, ist im Einzelfall nicht sicher feststellbar.
Eines ist aber unzweifelhaft: die unterschiedlichsten ärztlichen Fachgruppen werden mit den gesundheitlichen Folgen von Mineralstoff- und Spurenelementmangel konfrontiert. Besonders die Kinderärzte, Gynäkologen, Sportmediziner und Gerontologen begegnen diesen Mangelphänomenen immer häufiger.
Nicht zuletzt durch die analytischen Möglichkeiten der Diagnostik können viele dieser Krankheitsbilder, für die man früher keine ausreichende Erklärung fand, heute dem Mineralstoff- und Spurenelementmangel zugeordnet werden.
Weil der menschliche Organismus nicht in der Lage ist, auch nur ein einziges Spurenelement oder einen Mineralstoff selbst herzustellen, die der Körper lebensnotwendig braucht, werden diese Bausteine als essentielle Stoffe bezeichnet. Man muß sie also mit der Nahrung oder der täglich aufgenommenen Flüssigkeit zuführen, um den Organismus ausreichend zu versorgen.
Eine wichtige Aufgabe nehmen die Mineralstoffe und Spurenelemente bei der Funktion, dem Aufbau und dem Stoffwechsel der Zellen ein. Als unentbehrliche Vermittlerstoffe steuern oder kontrollieren sie die Wirkung von Hormonen oder Enzymen (Biokatalysatoren), sie unterstützen die Zellen der unterschiedlichen Organe in ihrer Funktion und dienen auch als Gerüststoffe zum Aufbau verschiedener menschlicher Gewebe, wie beispielsweise der Knochen und der Zähne.
Jede Funktion einer lebenden Zelle wird wesentlich bestimmt von einer ausgewogenen Konzentration der Elektrolyte Kalium (K), Magnesium (Mg), Natrium (Na) und Calcium (Ca).
Sie befinden sich in exakt ausbalancierten Konzentrationen in den Zellen(intrazellulär) und im Raum außerhalb der Zellen (extrazellulär).
Dazwischen befindet sich die Zellmembran als durchlässige Barriere, die die Konzentration der Stoffe im extrazellulären und intrazellulären Raum reguliert, indem sie, entsprechend des jeweiligen Konzentrationsgefälles, immer nur bestimmte Ionen gegeneinander austauscht.
Haben Ernährungsfehler oder äußere Einflüsse eine Mangelsituation der normalerweise ausbalancierten Elektrolyte verursacht, führt dies über kurz oder lang zu einer Zellschädigung mit der Gefahr des Untergangs von Zellen bis hin zur Funktionseinbuße eines Organes.
Während die Niere unter anderem in die Regulierung der Elektrolytkonzentrationen eingreift und für das Einsparen von Natrium einen spezielle Rückhaltemechanismus besitzt, steht dem Organismus für Kalium und Magnesium kein Regulierungsdepot zur Speicherung zur Verfügung.
Daher ist das Gleichgewicht dieser Elektrolyte wesentlich störanfälliger, und es besteht keine interne Möglichkeit, schwere Verluste auszugleichen oder zu kompensieren.