Bei der Harnwegsinfektion handelt es sich um eine Entzündung der ableitenden Harnwege. Harnröhre, Harnblase, Harnleiter und/oder Nierenbecken können betroffen sein. Meist sind Darmbakterien die Verursacher. Unterschieden wird in eine untere (Harnröhre- bzw. Blasenentzündung = Zystitis) und eine obere Harnwegsinfektion ( = Nierenbeckenentzündung).
Wer schon einmal eine Harnwegsinfektion durchlitten hat, weiß wie schmerzhaft die Entzündung ist. Vor allem Frauen sind häufig betroffen. Schätzungen zufolge hat jede dritte Frau in ihrem Leben schon einmal eine Blasenentzündung gehabt. Zwischen dem 25. und 54.
Lebensjahr tritt dieses Leiden besonders häufig auf. Frauen sind gefährdeter als Männer, weil ihre Harnröhre (Urethra), die bis zur Blase reicht, kürzer ist als die des Mannes.
Zudem befindet sich die Harnröhre nahe der Vagina und des Afters (Anus), wodurch Bakterien bei der Frau leichter bis in die Blase aufsteigen können. Bei Männern treten Harnwegsinfektionen meist erst in höherem Alter auf. Grund dafür ist meist die Vergrößerung der Prostata.
Gelegentlich treten auf:
Treten diese Symptome wiederholt auf oder dauern länger als 24 Stunden an, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Ohne eine Behandlung kann eine ernsthafte Nierenentzündung entstehen, die sich durch Schmerzen in der Nierengegend und Fieber bemerkbar macht.
Die häufigste Form der Harnwegsinfektion ist die bakterielle Zystitis. Bakterien, die sich normalerweise im Enddarm (Rektum) befinden, wie Escherichia coli (E. coli), können durch die Harnröhre in die Blase einwandern und eine Infektion auslösen. Dafür gibt es verschiedene Ursachen:
Bei einer leichten Entzündung heilt eine Zystitis bereits durch viel Trinken aus. Sind die Symptome aber schwerwiegender, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Er entscheidet, ob eine Antibiotikatherapie angezeigt ist oder harntreibende Medikamente ausreichen.
Bei unkomplizierten Harnwegsinfektionen genügen oft 3 Tage Therapie, bei Nierenbeteiligung ist eine 2-wöchige Behandlung notwendig. Auch wenn die Symptome vor Beendigung der angesetzten Therapiedauer verschwinden, muss das Antibiotikum weiter eingenommen werden. Zur Linderung der Beschwerden können krampflösende Medikamente und Schmerzmittel in Absprache mit dem Arzt eingenommen werden. Auch eine Wärmflasche leistet zur Linderung von Schmerzen gute Dienste.