Husten, ein Kratzen im Hals. Bis vor wenigen Monaten hätten die meisten Menschen noch müde lächelnd mit den Schultern gezuckt und von einer »Erkältung«, also dem grippalen Infekt gesprochen. Heute sieht es anders aus. Corona, genauer gesagt Corvid-19, ist in aller Munde und auf allen Kanälen. Viele Bürger sind verunsichert, zumal sich das Corona-Virus in vielen Fällen als tückisch erweist und kein klares Krankheitsbild zeigt. Also, von was stammen das Halskratzen und der Husten nun?
- Wenn Fieber und Erkältungssymptome auftreten, ist aktuell Vorsicht angebracht. Doch wie unterscheiden sich das Corona-Virus und ein grippaler Infekt?
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Symptome – wo liegen die Unterschiede?
Es darf mit Sicherheit vermutet werden, dass Ärzte es gutheißen würden, würde sich eine Corona-Infektion mit herzchenförmigen Pusteln auf der Nasenspitze offenbaren. Leider ist das nicht der Fall, zugleich breitete sich Corona passend zur Grippe- und Infektzeit aus. Zu einer Corona-Infektion lässt sich sagen:
Verschiedene Verlaufsgrade
- Leichte Infektion – die wenigen bislang infizierten Kinder, aber auch viele Erwachsene haben nur eine sehr schwachen Verlauf. Hier fällt die Unterscheidung zu einem leichten grippalen Infekt besonders schwer, da die Symptome eben Halskratzen und Husten sind.
- Schwerere Infektion – bei diesen Betroffenen tritt bereits Fieber auf. Allerdings können die Symptome schnell zurückgehen. So war es bei dem ersten deutschen Infizierten in Bayern. Am Wochenende hatte er grippeähnliche Symptome, montags ging es ihm bereits recht gut.
- Schwere Infektion – das sind die Fälle, die eine Krankenhausbehandlung bedürfen, da sich hier die »neuartige Lungenkrankheit« vollständig zeigt. Die Betroffenen leiden unter einer teils beidseitigen Lungenentzündung, haben Atemnot und hohes Fieber.
Im Vergleich zum grippalen Infekt sind die Symptome sehr ähnlich. Dennoch gibt es Unterschiede:
- Corona – die Infektion beinhaltet selten Schnupfen oder Entzündungen der Nasen- oder Stirnhöhlen. Auch fehlen die bei Erkältungen oft typischen Gliederschmerzen, die Abgeschlagenheit (außer bei Fieber), Kopfschmerzen.
- Grippaler Infekt – dieser kommt meist nur mit einer leicht erhöhten Temperatur, die nicht das Fieber des Coronainfekts erreicht. Zudem sind Erkältungen begleitet von diversen weiteren Erscheinungen, die Betroffenen die Tage so leidend gestalten: Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit, dichte Nebenhöhlen und dadurch Kopfschmerzen, Schnupfen.
Wenngleich es nicht die Erfahrungen gibt, die für den grippalen Infekt bestehen, so zeigt sich, dass bei Corona nicht der Merksatz »kommt eine Woche, bleibt eine Woche, geht eine Woche« gilt. Oft hilft es, in sich hineinzuhören. Die meisten Bürger wissen genau, wie sich Erkältungen bei ihnen ankündigen. Zudem hilft es, zu überlegen, ob überhaupt die Möglichkeit zur Infektion mit Corona bestanden hat.
Grippalen Infekt behandeln
Grundsätzlich gilt: Antibiotika haben bei einem grippalen Infekt keine Verwendung; sie sollten erst angedacht werden, wenn es zu Nebenerkrankungen wie starker Bronchitis oder einer Lungenentzündung kommt.
Im Regelfall muss der Infekt, mit Ausnahme von Risikopatienten, nicht behandelt werden. Das betrifft zumindest die ärztliche Behandlung, denn jeder kann seinem Körper helfen, den Infekt auszuheilen:
- Viel Trinken – das ist das A und O. Die Flüssigkeitszufuhr unterstützt auch das Abhusten, da der Schleim in den Atemwegen flüssiger wird.
- Hausmittel – gegen die Atemnot und verstopfte Atemwege helfen wirklich großmütterliche Hausmittel. Die Inhalation von Eukalyptusöl ist ebenso angenehm, wie die Inhalation von Erkältungsmitteln. Heiße Zitrone mit Honig beruhigt den Hals, Zwiebelsud kann gegen Halsschmerzen helfen.
- Hilfsmittel – natürlich sind Erkältungsprodukte hilfreich. Erkältungssalben, aber auch Eukalyptusöl befreien die Atemwege und helfen beim Schlafen. Nasensprays – nur für kurze Zeit – schwellen die Nasenschleimhäute ab und unterstützen somit ebenfalls die Atmung. Auch Erkältungskapseln können hilfreich sein. Viele dieser Produkte lassen sich auch in der Versandapotheke bestellen, sodass gar nicht mehr das Haus verlassen werden muss.
- Eventuell – ob fiebersenkende Mittel wie Paracetamol zum Einsatz kommen, muss jeder für sich entscheiden. Die leicht erhöhte Temperatur ist des Körpers Mittel, den Infekt zu bekämpfen.
Letztendlich sind beim grippalen Infekt jedoch zwei Maßnahmen die Besten und Hilfreichsten: Ruhe und Schlaf. Die Erkältung sollte ausgeschlafen werden, so hat der Körper die Gelegenheit, sich zu regenerieren.
Was tun beim Verdacht auf Corona?
Leider zeigt sich mittlerweile, dass die Panik um sich greift. Wer für sich selbst den Verdacht hat, an Corona erkrankt zu sein, der sollte sich daher für fünf Minuten hinsetzen und erst einmal durchatmen. Mit klaren Gedanken lassen sich die nachfolgenden Schritte besser durchführen:
- Zuhause bleiben – wer den Verdacht auf Corona hat, der geht bitte nicht zum Arzt oder ins Krankenhaus. Besuche sollten unterbleiben.
- Arzt/Sammelstelle anrufen – nun wird der Hausarzt angerufen und die Symptome erklärt. Der Arzt entscheidet nun, wie fortgefahren wird. Das können Termine nach Praxisschluss sein, aber auch Hausbesuche. Achtung: In vielen Städten gibt es mittlerweile Hotlines und Sammelstellen für eben diesen Zweck. Ist eine solche in der Stadt vorhanden, so sollte sie angerufen werden.
- Test – wenn sich der Verdacht erhärtet und gemutmaßt werden kann, dass es eine Infektion ist, wird ein Test durchgeführt.
- Behandlung – Corona selbst kann noch nicht behandelt werden. Je nach Schweregrad der Erkrankung bleiben Patienten in Quarantäne zu Hause, bei schweren Verläufen ins Krankenhaus eingeliefert und dort isoliert.
Wichtig ist, dass all diejenigen, die befürchten, infiziert zu sein, von sich aus direkt alle direkten Kontakte mit Mitmenschen einstellen. Für die weitere Bearbeitung durch die Behörden ist es zudem hilfreich, wenn schon einmal alle Kontakte der letzten zwei Wochen aufgeführt werden.
Trotzdem gilt: Aktuell ist es noch sehr unwahrscheinlich, sich mit Corona zu infizieren, sofern kein direkter und naher Kontakt zu Infizierten oder ein Aufenthalt an einem der Hotspots vorliegt. Häufig ist das Kratzen im Hals auch jetzt noch ein grippaler Infekt.
- Hygiene hilft allgemein, sich besser vor Erregern zu schützen.
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Fazit – unbedingt Ruhe bewahren
Trotz aller Nachrichten und all den Hiobsbotschaften, die sich gerade in den sozialen Netzwerken verbreiten, ist das Husten und Halskratzen wahrscheinlich einem grippalen Infekt geschuldet. Für Corona-Verdachte gibt es klare Handlungsanweisungen. Vorab sollte jedoch jeder bewusster mit sich und seiner Umwelt umgehen und gezielt versuchen, sich gar nicht erst mit irgendeinem Erreger anzustecken. Das häufige Händewaschen für zwanzig Sekunden, Husten und Niesen nur in die Ellenbeuge, aber auch das Auskurieren eines normalen grippalen Infekts zu Hause sind die Maßgaben der Zeit. Jeder geschwächte Körper ist angreifbarer und ein verschleppter grippaler Infekt kann in der Folge schwerwiegender sein, als der Coronavirus.