Sonntagskinder werden unter einem besonderen Stern geboren, glaubte man früher. Und heute? Wir registrieren immer weniger Kinder, die an einem Sonntag zur Welt kommen, verlautet es aus der Universität Bremen, an der Professor Alexander Lerchl eine diesbezüglich Untersuchung durchgeführt hat. Die Zahl der planbaren Geburtstermine nimmt ständig zu und Kaiserschnittgeburten werden überwiegend in der normalen Arbeitszeit von Montag bis Freitag durchgeführt. Die Statistik der zu erwartenden Sonntagsgeburten ist inzwischen um 15 Prozent geringer. Dies lässt vermuten, dass die Geburten einer Planung in den Krankenhäusern unterliegen, die aus Kostengründen bevorzugt während der Woche stattfinden soll. Dann steht ausreichend Personal zur Verfügung und es werden keine Zuschläge für die Wochenendarbeit für Geburtshelfer oder Pflegepersonal fällig.
Gehen wir tatsächlich Zeiten entgegen, in denen die natürliche Geburt verzögert oder beschleunigt wird, um den neuen Erdenbürger möglichst an einem ganz normalen Arbeitstag zu begrüßen? Uns interessiert die Meinung unserer Leser und – wir freuen uns über jedes Sonntagskind, das sich mit seinem Geburtsdatum auf der gesundheitswerkstatt registriert. Geburtstagsüberraschung inklusive.