Das Kind kommt auf die Welt und muss sich erst völlig umstellen. Es wird nicht mehr “automatisch” versorgt, sondern muss jetzt selbst die Nahrung aufnehmen. Bis sich dies einspielt, vergehen einige Tage. In den ersten Tagen nach der Geburt nehmen Babys deshalb meistens ein wenig Gewicht ab. Kein Grund zur Sorge, sie haben genügend Reserven, von denen sie jetzt zehren können.
Auch bei der Mutter findet in den ersten Tagen eine Umstellung statt, und es dauert einige Tage, bis die Muttermilch einschießt. Aber die Natur hat vorgesorgt. Schon in den letzten Wochen der Schwangerschaft bildet sich in den Brustdrüsen die sogenannte Vormilch, die die ersten zwei bis drei Tage überbrückt.
Die Vormilch ist dickflüssiger als die Muttermilch und hat eine gelbe Farbe. Sie ist besonders gut bekömmlich und verdaulich, weil Verdauung, Stoffwechsel und Ausscheidungsfunktionen des Neugeborenen noch nicht ausgereift sind. Die Vormilch ist reich an Eiweiß, Vitaminen, Mineralien und hat im Vergleich zur Muttermilch weniger Fett und Zucker.
Ein wichtiger Bestandteil des sind die Immunglobuline. Diese wirken keimtötend und bauen die ersten Abwehrstoffe auf. Für das Neugeborene ist das wichtig, da es noch kein ausgereiftes Immunsystem besitzt und deshalb besonders anfällig gegen Krankheitserreger ist. Auch der Immunschutz für die Zukunft wird aufgebaut, im Prinzip erhält Ihr Kind so die erste wichtige “Impfung”.
Muttermilch beugt zudem Allergien vor. Besonders für empfindliche Neugeborene oder Babys aus Allergikerfamilien stellt die Muttermilch die beste Vorsorge gegen allergische Erkrankungen dar.