Übergewicht und Adipositas werden als Hauptgesundheitsproblem dieses Jahrhunderts angesehen, wobei für die Prognose der Patienten die Fettverteilung, im Sinne eines androgenen oder gynoiden Typs, eine entscheidende Rolle spielt. Die viszerale Adipositas gilt heute als wesentliche Voraussetzung für die Entstehung des metabolischen Syndroms mit Stoffwechselstörungen und Gefäßveränderungen im Gefolge. Gerade bei diesen Patienten ist eine umfassende Therapie anzustreben, um drohende Komplikationen, wie Herzinfarkt und Schlaganfall zu verhindern.
Ernährungsumstellung mit gleichzeitiger Verminderung des Körpergewichts zeigt die höchste Effektivität zur Verringerung des Mortalitätsrisikos adipöser Patienten mit metabolischem Syndrom. Folgerichtig muss es das Ziel sein, Übergewichtige möglichst frühzeitig einer effizienten und nebenwirkungsarmen Therapie zur Gewichtsreduktion zuzuführen und durch kontinuierliche therapeutische Unterstützung die erreichte Gewichtsabnahme zu stabilisieren. Ein Goldstandard der Therapie der Adipositas konnte sich bis dato allerdings nicht etablieren. Zur Unterstützung der Gewichtsreduktion stehen zahlreiche Arzneimittel, Medizinprodukte und Nahrungsergänzungsmittel zur Verfügung, wobei die Arzneimitteltherapie allgemein zu ausgeprägterer Gewichtsabnahme als unter Plazebo führt, allerdings mit nicht unerheblichen Nebenwirkungen. Zudem ist dieser Effekt moderat und nach Beendigung der Therapie reversibel.
Das Medizinprodukt formoline L112 bietet hier sicherlich eine sinnvolle Alternative. Es handelt sich um eine Faser aus natürlichen Rohstoffen und einer speziellen galenischen Aufbereitung. Auf Grund seiner hohen Fettbindungskapazität kann das Produkt im Verdauungstrakt einen Großteil der Gallensäuren, Fettsäuren und unpolaren Lipide physikalisch durch Adsorption binden. Dadurch verliert der Organismus einen Teil der zugeführten Energie, die Gewichtsreduktion wird erleichtert.
In einer Anwendungsbeobachtung wurde der Einfluss einer gleichzeitigen Anwendung von formoline L112 (F-Gruppe) und einer 12-wöchigen Ernährungsschulung mit einer Gruppe (S- Gruppe), die nur den Ernährungskurs erhielt, verglichen. Zielparameter waren Gewichtsabnahme, Veränderungen von Stoffwechselparametern, Blutdruck sowie der mentalen Befindlichkeit.
Die absolute Gewichtsabnahme, sowohl in der mit formoline L112 behandelten Gruppe (p< 0,001) als auch in der Vergleichsgruppe war statistisch signifikant. Im Mittel betrug die Reduzierung 4,2 ± 2,7 kg in beiden Gruppen, wobei die Gewichtsabnahme in der Gruppe älterer Patienten, die formoline L112 erhielten, deutlicher ausfiel. Männliche Teilnehmer der F-Gruppe nahmen mehr ab, als die weiblichen.
Hinsichtlich des Taillenumfangs unterschieden sich männliche und weibliche Patienten sowohl nach dem Mittelwert als auch nach der Verteilung signifikant. Im Mittel reduzierte sich der Taillenumfang um 4,4 ± 3,2 cm. In der Formoline-Gruppe korrelierte die Gewichtsabnahme mit dem Rückgang des Taillenumfangs, was auf eine Abnahme des viszeralen Fettdepots schließen lässt. Das deutet darauf hin, dass ein wichtiger Prognose-Faktor des metabolischen Syndroms durch L112 gebessert wird. Unter der Zusatztherapie (F-Gruppe) verringerte sich der Blutdruck in Abhängigkeit vom veränderten Körpergewicht, unter Standardtherapie (S-Gruppe) hingegen nicht. Auch die Lebensqualität wurde unter Verumtherapie deutlich positiver beeinflusst. Die Reduzierung des Gesamtcholesterins über den Beobachtungszeitraum war in beiden Gruppen statistisch signifikant. Tendenziell wurden bei mehr Patienten der F-Gruppe eine Reduzierung des Blutzuckerwerts und eine deutlichere Blutzuckersenkung beobachtet als bei Patienten der S-Gruppe.
Diese Ergebnisse zeigen, dass die Patienten von einem Ernährungskurs verbunden mit dem Medizinprodukt formoline L112 eine deutliche Besserung der Indikatoren des metabolischen Syndroms erzielten und sich auch die Lebensqualität dieser Patienten verbessert. Zwei Drittel der F-Gruppe würden das unterstützende formoline L112 weiter einsetzen.
Nach Abschluss der Internationalen Zentren sollen bis Ende 2007 weitere Ergebnisse zur Anwendung des Medizinproduktes im Vergleich zu einer Standardtherapie vorliegen