Die Haut ist das größte Körperorgan und wir tun versehentlich viel, um es zu schädigen. Genauso viel lässt sich aber auch tun, um die Haut zu schützen. Welche Ernährung sorgt für eine gesunde Haut und eine attraktive Ausstrahlung?
Das geflügelte Wort, dass die Haut der Spiegel der Seele sei, ist richtig. Wenn wir unter Druck stehen, zu wenig Schlaf bekommen, wir zu allem Überfluss unbedacht irgendetwas in uns hineinstopfen oder zur Zigarette greifen, schlägt sich das sichtbar auf das Hautbild wie nieder. Es bilden sich Stresspickel, rote Pusteln und Flecken. Dagegen lassen sich innerlich und äußerlich Maßnahmen ergreifen. Äußerlich können mild reinigendes Gesichtswasser und eine passende Pflege die angegriffene Haut gezielt unterstützen. Diese Maßnahme ist wichtig, denn wenn die Haut geschädigt ist, lässt sie auch von außen leichter Schadstoffe hinein, was das Hautbild noch weiter verschlechtert. Erste Hilfe kommt also von außen, die zweite Hilfe kommt von innen. Es geht um die Ernährung, denn die Haut braucht jede Unterstützung, die sie kriegen kann, um frisch, gesund und vital zu sein.
Ungefähr alle vier Wochen erneuert sich die äußere Hautschicht. Damit das geschieht, greift der Körper auf Makronährstoffe und Mikronährstoffe zurück. Diese führt ein jeder mit der Nahrung dem Körper zu. Wer sich schlecht ernährt, stellt dem Körper entsprechend schlechtes „Baumaterial“ für die Epidermis – die äußere Hautschicht – zur Verfügung.
In erster Linie benötigt der Körper Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate, um neue Hautzellen zu bilden. Diese Makronährstoffe werden über das Blut in die Haut transportiert und im Bindegewebe eingebaut. Die äußere Hautschicht schützt uns vor Umwelteinflüssen, deshalb werden Fette eingelagert, die sogenannten Barrierelipide. Sie sorgen beispielsweise dafür, dass ein Wassertropfen von der Haut abperlt.
Wer zu viel Zucker und Fett zu sich nimmt, tut der Haut nichts Gutes. Dabei kommt es nicht nur auf die Menge an, sondern auch auf die Form. Bei der Aufnahme von schnellverdaulichen Kohlehydraten, zum Beispiel von Softgetränken, Weißmehlbrot, Fast Food oder Schokolade steigt der Blutzuckerspiegel sofort rasant an. Die Insulinproduktion wird angekurbelt. Insulin lagert den Zucker in die Körperzellen ein. Das wiederum stimuliert das Zellwachstum über alle Maßen. Das Ergebnis sind vergrößerte Talgdrüsen, die Bildung von Akne und anderer Hautirritationen. Das gilt auch bei Erwachsenen, die eigentlich längst aus der Aknephase heraus sind. Zucker wird in das Erbgut eingelagert, außerdem adaptiert es sich an Lipide und Aminosäuren. Die Haut entzündet sich, das Gewebe altert schneller. Die Gegenmaßnahme liegt auf der Hand: Verzicht auf Zucker.
Bei bestehenden Hautproblemen, die möglicherweise in Zusammenhang mit der Ernährung stehen, kann es ratsam sein, für eine Weile die meisten industriell verarbeitete Lebensmittel vom Speiseplan zu streichen. Der Rotstift sollte vor allem bei raffiniertem Mehl und Zucker angesetzt werden. Oft zeigt sich schon nach kurzer Zeit ein verbessertes Hautbild. Als Alternative bieten sich Vollkornprodukte, Gemüse, Nüsse und Obst an.
Fettreiche Ernährung kann nicht nur an der Entstehung von Diabetes beteiligt sein, sondern auch das Hautbild beeinträchtigen. Industriell gehärtetes Fett ist schlecht für die Haut. Es trägt zur Hautalterung bei und zur Bildung von Akne. Industriell gehärtetes Fett, auch Transfett genannt, ist vor allem in Fertiggerichten und in Fast Food zu finden. Allerdings entsteht Transfett auch, wenn in der heimischen Küche das Pflanzenöl beim Braten über den Rauchpunkt hinaus erhitzt wird. Dieses Fett sollten Menschen mit Hautproblemen möglichst meiden.
Gute Fette sind einfach oder mehrfach ungesättigt. Sie halten vereinfacht ausgedrückt den Alterungsprozess der Hautzellen auf. Der gesamte Körper greift auf ungesättigte Fettsäuren zu, um die körpereigenen Prozesse in Gang zu halten. Bestimmte ungesättigte Fettsäuren kann der Körper nicht selbst produzieren und ist darauf angewiesen, dass wir sie mit der Nahrung aufnehmen. Um den Körper mit gesunden und hautverbessernden ungesättigten Fettsäuren zu versorgen, sollten die folgenden Lebensmittel auf dem Speiseplan stehen:
Omega-6-Fettsäuren beeinträchtigen das Hautbild und sorgen für entzündungsfördernde Rahmenbedingungen im Körper. Zu finden ist es in Butter, Wurst, billigem Speiseöl und Fleisch. Die Konzentration darin ist enorm hoch. Vom Grundsatz her ist es eigentlich nicht schlimm, wenn der Körper entzündungsfördernde Stoffe erhält. Mit ihrer Hilfe bekämpft der Körper nämlich unerwünschte Krankheitserreger, die beispielsweise durch eine geschädigte Hautbarriere in unseren Organismus dringen. Wenn die Entzündungsreaktionen aber zunehmen – weil zum Beispiel viel zu viel Omega sechs Fettsäuren aufgenommen werden – kämpft der Körper nicht nur gegen schädliche Krankheitserreger, sondern auch gegen körpereigenes Gewebe und harmlose Stoffe. Der Teufelskreis beginnt und wir fühlen uns schlapp, erschöpft und die Haut wirkt müde und schlaff.
Wer ohnehin schon unter Pickeln, Schuppenflechte, Akne oder Neurodermitis leidet, kann jetzt einem neuen Schub ausgesetzt werden. Die chronischen Entzündungen im Körper beschleunigen die Zellalterung und öffnen Schadstoffen buchstäblich Tür und Tor.
Im Gegensatz dazu wirken Omega drei Fettsäuren günstig auf die Haut und das gesamte Wohlbefinden. Sie hemmen Entzündungsherde im Körper. Aus diesem Grund nehmen Patienten mit Hauterkrankungen häufig Präparate oder Nahrungsergänzungsmittel ein, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind. Besser ist es, Omega-3-Fettsäuren über die Nahrung aufzunehmen.
Der Körper besteht zu rund 70 % aus Wasser. Wasser wirkt sich günstig auf das Hautbild aus. Viel Wasser bedeutet Vitalität für die Zellen, das ist unübersehbar. Bekommt der Körper zu wenig Wasser, dehydriert er ein Stück weit. Der Wasseranteil im Körper sinkt, das Blut ist dickflüssiger und versorgt die Muskulatur und die Zellen im Gehirn und ganzen Körper nicht mehr so gut mit Nährstoffen. Deshalb leiden Menschen, die zu wenig trinken auch vermehrt unter Konzentrationsschwäche. Die beeinträchtigte Leistungsfähigkeit ist eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist äußerlich an der Haut ablesbar. Zu wenig Wasser in den Hautzellen zeigt sich in rauer, schuppiger oder knittriger Haut. Insbesondere da, wo die Haut besonders dünn ist, wird der Mangel an Wasser am schnellsten sichtbar. Falten an der papierdünnen Haut unter den Augen sind nur ein offensichtliches Zeichen.
Bekommt der Körper ausreichend Wasser und Sauerstoff, werden die Organe – also auch die Haut – besser durchblutet und mit Wasser versorgt, die Zellerneuerung wird angekurbelt und damit der aktive Hautschutz gestärkt. Viel Wasser bedeutete eine verbesserte Abwehrfunktion der Haut sowie insgesamt eine vitale Ausstrahlung.