Der Beginn einer Arthrose ist meist dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Knorpels aufgerauht ist und die spiegelglatte Oberfläche matt wird. Jetzt können die Gelenkflächen nicht mehr reibungsfrei aufeinander gleiten und es “knirscht” im Gelenk.
Die Bewegung auf einer rauhen Oberfläche führt aber zu einem vermehrten Abrieb der knorpeligen Substanz. Der veränderte Knorpel verliert seine Elastizität und der Belastungsdruck wird direkt an den darunterliegenden Knochen weitergegeben.
Mit zunehmender Dauer entstehen Vertiefungen in der Knorpeloberfläche, die sich im weiteren Verlauf auf den darunter gelegenen Knochen fortsetzen. Der Organismus versucht diese Verletzung zu reparieren und es wuchern Blutgefäße und bindegewebiges Material in die Knorpellücken.
Der Reparaturmechanismus führt zu lockerem Narbengewebe, welches zwar durch die mechanische Belastung und Bewegung eine glatte Oberfläche bildet, allerdings nicht die volle Funktion eines gesunden Knorpels wahrnehmen kann. Immer wieder werden kleine Partikel abgerieben, die dann in der Gelenkflüssigkeit schwimmen. Sie beeinträchtigen nicht nur die Schmierfunktion der Gelenkflüssigkeit, sondern reizen auch die Gelenkinnenhaut, die darauf mit einer vermehrte Flüssigkeitsproduktion reagiert.
Es kommt zur Entzündung mit der Produktion einer nährstoffarmen Flüssigkeit, was sich negativ auf die Ernährungssituation des noch vorhandenen Knorpels auswirkt. Gleichzeitig werden eine Vielzahl unterschiedlicher Entzündungszellen an den Entzündungsort transportiert, die Enzyme freisetzen. Dadurch kommt ein weiterer Schädigungsmechanismus hinzu, weil die Enzyme wiederum Zellen zerstören können.
Jede Entzündung ist aber auch mit einer erhöhten Freisetzung freier Sauerstoffradikale verbunden, die sich ebenfalls schädigend auf die gesunden Zellen der Gelenkstrukturen auswirken.
Der knorpelige Abrieb kann nicht aus de Gelenk entfernt werden. Er schwimmt in der Gelenkhöhle und setzt sich bei mangelnder Gelenkbewegung (aufgrund der Schmerzhaftigkeit) im Gelenk fest, sodaß der Betreffende unter Einklemmbeschwerden leidet.
Weil jeder Störfaktor im Gelenk einen weiteren schädigenden Mechanismus nach sich zieht, schreitet die Krankheit immer weiter fort und führt schließlich zum Vollbild einer schweren Arthrose. Hierbei kommt es nicht nur zu regelmäßigen Gelenkergüssen, weil die entzündete Synovia zuviel Flüssigkeit produziert, sondern auch zu sogenannten Geröllzysten im Knochen. Diese entstehen dadurch, daß die Gelenkflüssigkeit durch den erhöhten Druck in kleine Zwischenräume des Knochens gepresst wird und hier einen Hohlraum entstehen läßt. In diesem sammeln sich bevorzugt die Abriebteilchen von Knorpel und Knochen, sodaß diese wie Geröll in dem Hohlraum liegen.