Die eigentliche Ursache für die chronische Polyarthritis ist noch nicht bekannt.
Die Veranlagung, an cP zu erkranken, kann vererbt werden, doch eine entsprechende Veränderung im Erbgut führt nicht automatisch zur Erkrankung.
Neuere Untersuchungen richten das Augenmerk auf einen bestimmten Botenstoff im Immunsystem, den sogenannten Tumornekrosefaktor (TNF). Er gilt als Schlüsselsubstanz für die Entstehung einer chronischen Polyarthritis. TNF regt die Immunzellen dazu an, Entzündungen und Schwellungen hervorzurufen und bewirkt die Freisetzung von Enzymen, die das Gewebe des Knorpels schädigen können.
Die Behandlung
Mit den besten Behandlungserfolgen kann man rechnen, wenn die Diagnose früh gestellt wird und dann eine “aggressive” und konsequente Behandlung erfolgt. Die schwersten Gelenkschäden treten sehr wahrscheinlich in den ersten ein bis zwei Jahren nach Krankheitsbeginn auf.
Eine vollständige Heilung der chronischen Polyarthritis ist zur Zeit nicht möglich. Die Behandlung kann jedoch die Schmerzen lindern, die Entzündungen hemmen, den Verlauf der Gelenkschädigungen velangsamen und die körperliche Funktion verbessern.
Je nach Krankheitsstadium können bei den Patienten verschiedene Behandlungsmethoden angewendet werden:
Kombination verschiedener Medikamente,
Bewegungsübungen,
Ruhe,
gelenkschonende Maßnahmen,
Physiotherapie,
operative Eingriffe.
Die Forschung hat Substanzen entwickelt, die ganz am Anfang der Entzündungsprozesse angreifen. Sie zeigen selbst bei den Patienten eine beachtliche Wirksamkeit, bei denen herkömmlichen Basistherapeutika keine Verbesserung bringen.
Es gibt zwei Möglichkeiten der medikamentösen Behandlung:
NSAR (Nichtsteroidale Antirheumatika) verbessern die Symptome der Erkrankung: Die Entzündung wird verringert, Gelenkschmerzen und Schwellungen gehen zurück, der Patient wird beweglicher. Der Verlauf der chronischen Polyarthritis und die Gelenkschädigung kann durch NSAR jedoch nicht verhindert werden. Unter NSAR können oft Magen-Darmbeschwerden auftreten.
Sogenannte Basistherapeutika greifen in den Krankheitsverlauf ein und erhalten die Bewegungsfähigkeit der Gelenke. Die Wirkung tritt allerdings sehr langsam ein, mit einer Verzögerung von ein bis sechs Monaten nach Therapiebeginn. Hierzu gehören Goldpräparate, Penicillamin oder Chemotherapeutika.