Aufgrund genetischer Risikofaktoren und diverser Umweltfaktoren treten Begleiterkrankungen der Psoriasis selbst bei Jugendlichen schon früh zu Tage. Nach jahrzehntelanger Prosiasis drohen Hypertonie, Diabetes und Fettstoffwechselstörungen, Myokardinfarkt und Schlaganfall und diese betreffen Psoriatiker im höheren Lebensalter deutlich häufiger.
Das Konzept der Psoriasistherapie hat sich in den letzten Jahren deutlich geändert, nicht zuletzt durch die Erkenntnis, dass mittelschwere bis schwere Psoriasis bereits bei jungen Patienten als eigenständiger Risikofaktor mit multiplen metabolischen Folgeerkrankung assoziiert ist. Dermatologen und Hausärzte sollten beim Therapiemanagement diesen Erkenntnissen Rechnung tragen. Nicht allein aufgrund der hohen Entzündungsaktivität bei mittelschwerer bis schwerer Psoriasis sollte eine frühzeitige Therapie eingeleitet werden, sondern die kontinuierliche dermatologische Kontrolle der Hauterscheinungen darf vor allem die Risikokonstellation der klassischen Begleiterkrankungen nicht aus den Augen verlieren.
Neue und große epidemiologische Studien weisen eindeutig darauf hin, dass bei jungen Patienten mit ausgeprägter Psoriasis das höchste relative Risiko für metabolische Folgeerkrankungen dokumentiert wird. Darüber hinaus ist festgestellt worden, dass sich Übergewicht, Adipositas und Psoriasisnicht nur aus einer gemeinsamen genetischen Quelle speisen, sondern dass sie sich wechselseitig beeinflussen.
Psoriasis beeinflusst für die Adipozyten Faktoren freizusetzen, die zur Verschlimmerung des Hautbilds führen können. So begünstigen sich Adipositas und Psoriasis gegenseitig, und es entsteht ein Teufelskreis, der dazu führt, dass die Schuppenflechte aggressiver verläuft und das kardiovaskuläre Risiko für die Betroffenen konstant ansteigt.
Es existieren zunehmend mehr Anhaltspunkte, die auf die enorme Bedeutung einer frühzeitigen und kontinuierlichen Langzeitkontrolle der entzündlichen Hauterkrankung zur Prävention kardiovaskulärer Folgeerkrankungen hinweisen.
Vor allem im Kollektiv der 25 bis 35jährigen besteht für den Dermatologen eine besondere Herausforderung, weil der Hausarzt in diesem Alter nur selten konsultiert werden muss. Die Hautärzte sollten eine ausführliche und sorgfältige Anamnese erheben und neben der dermatologischen Diagnose auch die kardiovaskulären Risikofaktoren aufdecken. Die Beurteilung des kardiovaskulären Risikoprofils erfordert die Überprüfung von Laborwerten wie den Nüchternblutzucker und das Lipidprofil, den Blutdruck sowie die familienanamnestische Situation bezüglich kardiovaskulärer Erkrankungen. Auch die bekannten Risiken des Rauchens, Alkoholabusus oder ungesunder Ernährung sollten mit dem Patienten erörtert werden.