Zu den häufigsten Erkrankungen in den westlichen Industrienationen gehört die nicht-alkoholische Fettleber, von der in Deutschland nach aktuellen Schätzungen etwa 18 Millionen Menschen betroffen sind. Noch vor wenigen Jahrzehnten wurde jeder Fettleber ein Alkoholmissbrauch zugeordnet, inzwischen ist bekannt, dass diese Erkrankungen als eine Folge des vermehrten Fettgewebes bei übergewichtigen und adipösen Menschen auftreten kann.
In den nächsten zehn Jahren wird mit einem weiteren Anstieg bis zu ca. 21 Millionen Betroffener gerechnet, die langjährig Erkrankten befinden sich dann in einem fortgeschrittenen Stadium der nicht-alkoholischen Fettleber, nämlich einer Leberfibrose, die auf eine Leberzirrhose hinausläuft. Damit steigt für eine Million Menschen das Risiko für Leberkrebs oder eine Lebertransplantation, wird auf einer Pressekonferenz der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) gewarnt.
Die Ursache besteht im Besonderen aufgrund der Insulinresistenz des Fettgewebes, wodurch Neutralfette (Triglyceride) nicht ausreichend gespeichert und auf das Lebergewebe verteilt werden. Wissenschaftlerinnen von Deutschen Diabetes Zentrum in Düsseldorf und vom Touchstone Diabetes Center in Texas haben gezeigt, dass dadurch toxische Fettabbauprodukte, sogenannte Lipotoxine, zu komplexen Störungen der Leberfunktion führen. Mit einfachen Tests können spezielle Patientenkollektive identifiziert werden, die ein erhöhtes Risiko für nicht-alkoholische Fettleber aufweisen. Dadurch werde zusätzliche Risiken wie Herz-Kreislauf- oder Nierenerkrankungen gefördert. Fehlende Symptome der Leberschädigung ziehen oft eine viel zu späte Diagnose nach sich.
Mit einer konsequenten Gewichtsreduktion und dem Abbau der Fettmassen ist in einigen Fällen die Lebererkrankung zu bessern. Inzwischen stehen auch wirksame medikamentöse Therapien zur Verfügung zur Besserung der nicht-alkoholischen Lebererkrankungen.