Jetzt ist es wieder soweit: Es ist Frühling und eine der schönsten Jahreszeiten. Die Natur setzt ihre ganze Kraft in das Wachstum der Pflanzen, Blumen, Bäume und Sträucher. Sie beginnen zu Blühen und ihre Blütenpollen werden mit dem Wind in die Luft getragen.
Die Luft, die der Mensch zum Atmen braucht, ist nun von hochallergenen Blütenpollen geschwängert und verursacht ansteigende Zahlen von Allergikern. Der Kopf fühlt sich schwer an, die Augen tränen und die Nase läuft, ständiges Niesen und Kopfschmerzen behindern bei der alltäglichen Arbeit im Büro, in der Schule und vor allem diejenigen Menschen, die im Freien arbeiten.
„Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte, süße wohlbekannt Düfte streifen ahnungsvoll durch Land“ beschreibt Eduard Mörike den Frühling. Inzwischen sind aus den wohlbekannten Düften aber schon seit Februar Pollensamen von Erle und Haselnuss geworden, ab März folgen Gräser, Sauerampfer und Roggenpollen, denen die Birkenblütenpollen und während der gesamten Sommermonate die Gräserblüte folgen.
Die meisten Allergiker reagieren auf mehrere der unterschiedlichen Blütenpollen und leiden nahezu über die gesamten Frühjahrs- und Sommermonate unter den Beschwerden der oberen Atemwege. Kratzen im Hals und Atemnot lässt sich bei einigen Menschen ebenfalls feststellen, wenn nämlich auch die Schleimhaut des Bronchialsystems auf die Allergene reagiert. Dann besteht ein hohes Risiko für die Entstehung eines allergischen Asthmas, das chronisch werden kann, so dass die normale Atemfunktion mit Medikamenten unterstützt werden muss, die zur Erweiterung der Bronchien und zum leichteren Atmen führen.
Landläufig sprechen Menschen von Heuschnupfen, obwohl nicht das Heu die Beschwerden verursacht, sondern die bei der Heuernte herumfliegenden Blütenpollen, und ein fehlgesteuertes Immunsystem für die Symptome verantwortlich ist. Im Grunde genommen handelt es sich ja um harmlose Stoffe, denen der Mensch seit Menschengedenken ausgesetzt ist. Offensichtlich hat sich aber das Immunsystem einiger Menschen entschlossen, diese Stoffe als gefährliche Eindringlinge einzustufen und bekämpft diese nun auf das Heftigste. Auch wenn es ein Fehlalarm ist, werden alle Abwehrzellen des Immunsystems aktiviert, die jede Menge Antikörper produzieren, um die Eindringlinge zu eliminieren. Entzündungszellen werden auf den Plan gerufen, Histamin gefüllte Mastzellen entleeren sich und rufen eine Entzündung hervor, die dazu führt, dass die Schleimhaut der Nase, der Augen und der Atemwege anschwillt, entzündlich gerötet ist und große Mengen eines wässrigen Sekretes freisetzt.
Permanentes Schniefen und Naseputzen, Atembeschwerden und Kurzatmigkeit sind die unmittelbare Folge, Kopfschmerz und eine allgemeine Abgeschlagenheit gesellen sich dazu.
Einige Möglichkeiten bestehen, sich vor der Pollenattacke zu schützen. Unterstützt werden Allergiker dabei von den unterschiedlichen Diensten für die Pollenvorhersage, die im Internet oder im Radio und Fernsehen im Rahmen der Wettervorhersage zur aktuellen Situation informieren.
Wichtig ist es die Fenster in der Wohnung und besonders in den Schlafräumen geschlossen zu halten, damit der Großteil der Pollen draußen bleibt. Dies gilt auch auf Autofahrten, bei denen immer die Fenster geschlossen bleiben sollten und nach Möglichkeit eine Klimaanlage mit Pollenfilter angeschaltet werden sollte.
Muss man sich trotz Allergie im Freien aufhalten, werden zumindest die Augen mit einer Sonnenbrille ein wenig geschützt.
Da sich der April durch ständige Wetterwechsel präsentiert, sollte der Aufenthalt im Freien oder ausgedehnte Spaziergänge auf Regentage verschoben werden, weil der Regen die Pollen aus der Luft herauswäscht.
Bevor man Schlafen geht, helfen eine ausgedehnte Dusche und Haaren waschen, die Pollen vom Körper zu entfernen und ungestört ohne Pollenbelastung zu schlafen.
Menschen, die von einer Pollenallergie stark belästigt werden, sollten Medikamente einnehmen, wie etwa entzündungshemmende Antihistaminika. Diese stabilisieren die Zellmembran der Mastzellen, so dass kein Histamin freigesetzt wird. Auch sind abschwellende Nasentropfen oder Augentropfen oder –salben hilfreich, weil sie den Juckreiz und die Niesattacken reduzieren. Bei starken Beschwerden wird der behandelnde Arzt mit ihnen über eine Kortisontherapie sprechen, damit der Weg vom Pollenallergiker zum Asthmapatienten gestoppt werden kann.