Die funktionelle Dyspepsie gehört zu den häufigsten Krankheitsbildern in der täglichen Praxis. Da der Erkrankung als Leitsymptom oft Sodbrennen vorausgeht, kommt es in der hausärztlichen Praxis zu einem quasi reflexatigem Vorgehen: Sodbrennen bedeutet Säureüberschuss und verlangt die Behandlung mit Säureblocker (PPI).
Dabei können der funktionellen Dyspepsie vielfältige Ursachen zugrunde liegen, die ein Behandlungsprinzip erfordern, das an den Ursachen ansetzt.
Bei Patienten mit unklaren Oberbauchbeschwerden führt eine differenzierte Diagnostik zu unterschiedlichen therapeutischen Konsequenzen.
Leider werden bei den Symptomen Völlegefühl, Magenschmerzen, Übelkeit und Sodbrennen nicht selten Säurehemmer zur Therapie eingesetzt. Aber in rund einem Drittel der Fälle ist die Behandlung mit diesen Arzneimitteln wirkungslos, weil das Sodbrennen nicht auf einer Überproduktion von Säure beruht, sondern das Ergebnis von Motilitätsstörungen und einer Fehlverteilung der Magensäure ist. In solchen Fällen mit chronisch dyspetischen Beschwerden bietet sich ein Prokinetikum als effektive Therapieoption an. Klinischen Studie belegen, dass die Iberis amara-Kombination von Iberogast® die pharmakologische Potenz hat und hervorragend geeignet ist, in die wichtigsten Pathomechanismen der funktionellen Dyspepsie synergistisch und zeitgleich einzugreifen. Daher ist dieses Phytopharmakon das einzige seiner Art, das bei funktioneller Dyspepsie in den Leitlinien der DGVS empfohlen wird.
Differentialdiagnostik
Bei unspezifischen Magenschmerzen, insbesondere bei Patienten über 45 Jahren, können Alarmzeichen, wie Gewichtsverlust, rezidivierendes Erbrechen, Fieber etc. auf andere schwerwiegende Erkrankungen hinweisen und bedürfen der genauen diagnostischen Abklärung. Neben einer genetischen Komponente ist das Inzidenz des Magenkrebs stark altersabhängig, mit einer Altersgrenze ab 50 bis 55 Jahre. Daher ist die Endoskopie zur Abklärung dauerhafter Oberbauchbeschwerden jenseits des 45. Lebensjahrs angezeigt.
Die Abklärung der Symptome ist nicht nur aus medizinischer Sicht unbedingt erforderlich. Auch unter Kostenaspekten ist die umfassende Diagnostik wichtig. Bei der Refluxbehandlung mit PPI ohne genaue Abklärung der Beschwerden kommt es häufiger zu unerwünschten Nebenwirkungen mit aufwändigen Nachbehandlungen. Zudem verursachen die meisten dieser Medikamente erhebliche Kosten. Der Aufwand zur Differenzierung zwischen funktioneller Dyspepsie und Refluxösophagitis lohnt sich.
Ärzteschaft und Apotheker wollen für eine fundierte Diagnosestellung bei Magenerkrankungen mit dem Symptom Sodbrennen sensibilisieren. Dabei entwickelten sie praxisnahe Hilfsmittel, um diesem Ziel näher zu kommen. Mit einer Diagnose-Checkliste kann der Dyspepsie- vom Reflux-Patient differenziert werden. Beim Dyspepsiepatienten treten Völlegefühl, Magenschmerzen, Übelkeit und gelegentliches Sodbrennen vor allem tagsüber auf, bisweilen sogar vor dem Frühstück.
Die Beschwerden des Refluxpatienten, Thoraxschmerz, häufiges Sodbrennen, Regurgitationen, Aufstoßen, Husten und Räusperzwang finden sich in der Regel nachts, oft direkt nach dem Hinlegen, und immer wieder wacht der Patient davon auf.