Uni sucht noch Studienteilnehmer
Magersucht (Anorexia nervosa) wird in Deutschland bislang mit einer Standard-Richtlinienpsychotherapie behandelt, die auf lange Sicht oft zu Problemen bei der Genesung oder Verhaltensrückfällen führt. Nach Professor Dr. Jörn von Wietersheim, Leiter der Psychosomatischen Ambulanz der Universitätsklinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Ulm weist sie unter allen psychisch bedingten Krankheiten unter jungen Menschen die höchste Sterberate auf.
Professor von Wietersheim führt mit acht weiteren Uniklinika die bisher größte Studie zu verschiedenen ambulanten Therapien bei Magersucht (Anorexia nervosa) durch. Die Studie mit 237 Teilnehmerinnen wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
In der Studie sollen zwei therapeutische Ansätze als ambulante Behandlung mit den Standardtherapien bei niedergelassenen Ärzten verglichen werden. Ein speziell für dieses Störungsbild entwickelter verhaltenstherapeutischer Ansatz geht von den Symptomen aus, das Essverhalten wird protokolliert und Therapeut und Patientin versuchen, z.B. mit Hilfe von Esstagebüchern, ein anderes Essverhalten zu ermöglichen. Der psychodynamische Therapieansatz geht mehr von der Persönlichkeit der Betroffenen aus, betrachtet die Essstörung als Ausdruck von dahinter liegenden Problemen und Konflikten. Über zehn Monate hinweg werden die Studienteilnehmerinnen dabei in 40 Sitzungen nach genau festgelegten Abläufen therapiert.
Junge Frauen mit einem Bodymaßindex zwischen 15 und 18,5, die bereits 18 Jahre alt sind, können an der Studie teilnehmen, wenn sie die Diagnosekriterien einer Magersucht erfüllen. Interessenten können sich an die Psychotherapeutische Ambulanz der Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Ulm wenden.
Tel: 0731 – 500 61831
Mail: joern.vonwietersheim@uniklinik-ulm.de
Weitere Informationen finden sich auch unter der Internetadresse: www.uniklinik-ulm.de/psychosomatik
Quelle: Pressemitteilung Universitätsklinikum Ulm