Für werdende Mütter bedeutet die Diagnose „Gestationsdiabetes“ ein Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft. Obwohl diese Erkrankung keine Beschwerden verursacht, liegt eine Störung des Blutglukose-Metabolismus vor, der aber auf die Zeit der Schwangerschaft begrenzt ist.
In Deutschland sind etwa vier Prozent aller schwangeren Frauen von einem
Gestationsdiabetes betroffen, sagte Professorin Anette-Gabriele Ziegler, Sprecherin des Kompetenznetzes Diabetes mellitus. Sie weist darauf hin, dass diese Störung auch für die Mütter nach der Entbindung problematisch sein kann, weil einige der Frauen ein erhöhtes Risiko haben an einem Typ 2- Diabetes mellitus zu erkranken. „Jede zweite Gestationsdiabetikern
entwickelt innerhalb von zehn Jahren einen Typ 2-Diabetes, selbst wenn der
Blutzuckerstoffwechsel unmittelbar nach der Schwangerschaft wieder
normalisiert ist“, führte Frau Ziegler aus.
Das höchste Risiko betrifft die Frauen, die ihren Gestationsdiabetes mit
Insulin behandeln mussten, weil der Blutzucker sich nicht durch
Allgemeinmaßnahmen regulieren lies. Bei diesem Kollektiv wird innerhalb von
15 Jahren ein manifester Typ 2-Diabetes diagnostiziert, wobei
übergewichtige Frauen besonders gefährdet sind.
Gesenkt wird dieses Risiko erheblich, wenn die Mütter ihre Kinder stillen.
Eine Studie an 800 Frauen mit GFEstationsdiabetes , die über 19 Jahre nach
der Entbindung beobachtet wurden, zeigt, dass das Stillen das langfristige
Diabetesrisiko um mehr als 40 Prozent senkt.