Es gibt unterschiedliche Formen der Herzrhythmusstörungen, und eine der häufigsten ist das Vorhofflimmern. Während die Herzkammern zur Beförderung des Blutes in das Kreislaufsystem noch effektiv sind, ist die Funktion der Herzvorhöfe nicht mehr wirklich erfolgreich. Das Blut wird nicht mehr bei jedem Herzschlag vollständig weiter gepumpt, und die Entstehung kleiner Blutgerinnsel im Vorhof wird gefördert.
Diese Blutgerinnsel können mit dem Blutstrom fortgeschwemmt werden und kleine Gefäße im Gehirn verstopfen. Der Verschluss einer Arterie im Gehirn bedeutet für den Betroffenen ein Schlaganfall, weil die Region nach dem Verschluss keine Blutversorgung mehr erhält. Noch immer bedeutet der Schlaganfall ein gravierendes Ereignis im Leben eines Menschen, weil er zu langdauernder Erkrankung, eventuell zu schweren Behindeungen und Sprachverlust oder sogar zum Tode führen kann.
Die meisten Patienten mit Vorhofflimmern sind nicht ausreichend über die Ursache und Auswirkung dieses Ereignisses und dessen Folgen aufgeklärt, so Hannelore Loskill von der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe e.V. in Berlin. Sie wissen nicht, dass mit dem Vorhofflimmern das Schlaganfallrisiko um das fünfhundertfache erhöht wird, und es ist ihnen nicht bewusst, wie wichtig die therapeutischen Maßnahmen des Arztes und die absolut korrekte Einhaltung der verordneten Substanzen zur Vermeidung eines Schlaganfalls sind.
Es handelt sich auch oft um Personen, die zusätzlich noch andere Erkrankungen aufweisen, wie etwa einen Bluthochdruck oder einen Diabetes mellitus. Diese bringen es aber mit sich, dass noch andere Medikamente eingenommen werden müssen zu den blutverdünnenden Substanzen zur Schlaganfallvermeidung. Die meist älteren Patienten sind mit der Vielzahl ihrer Tabletten und der korrekten Einnahme leicht überfordert, vor allem, wenn sie regelmäßig die Blutgerinnung messen und die Werte dokumentieren müssen.
Am häufigsten werden sogenannte Vitamin K-Antagonisten (z.B. Marcumar) verordnet, damit die Blutgerinnung verlangsamt ist, und die Gefahr einer Thrombose durch Blutgerinnsel (Gefäßverschluss) gering gehalten wird. Die Wirkung dieser Substanz muss immer wieder geprüft werden, weil die Ernährung und andere Medikamente zu Veränderungen der Wirksamkeit führen können. Dadurch kann entweder eine zu hohe Blutgerinnung mit dem Risiko einer Thrombose oder Embolie, oder eine zu niedrige Blutgerinnung mit der Gefahr einer Blutung auftreten.
Es handelt sich bei der Prophylaxe mit sogenannten Antikoagulantien um ein Schutz vor den Risiko eines Schlaganfalls, und nicht um eine Linderung von vorhandenen Beschwerden, betonte Frau Loskill. Daher plädierte sie für eine weite Verbreitung der Informationen zum Vorhofflimmern und für die Anwendung einfach zu handhabender Therapiekonzepte.
Solche stehen mit den modernen Substanzen zur Antikoagulation (Gerinnungshemmung) zur Verfügung, und lassen sich leicht in den Alltag der Patienten integrieren. Weder die Nahrung, noch andere Medikamente oder individuelle Faktoren des Patienten verändern deren Wirksamkeit. Die Tabletten müssen nur einmal täglich eingenommen werden, und sie senkendas Schlaganfallrisiko für den Betreffenden.
Wichtig ist es aber allemal, dass die Patienten darüber aufgeklärt sind, und sie über die drohende Gefahr eines Schlaganfalls informiert werden und den Nutzen der Gerinnungshemmung erkennen.
Noch immer mangelt es aber an der richtigen Aufklärung, und Frau Loskill richtete während des Rathausgesprächs im Düsseldorfer Rathaus die Bitte an die behandelnden Ärzte, bei der Diagnose eines Vorhofflimmern den Patienten umfänglich über die Risiken und den hohen Nutzen einer Therapie mit Gerinnungshemmern aufzuklären. Die Gabe eines Faktor Xa-Präparates wie Rivaroxaban erleichtert den Patienten das Alltagsleben, die einfache Handhabung verbessert die zuverlässige Einnahme und erhöht damit die Sicherheit für eine wirksame Prävention des Schlaganfalls.