Die Informations- und Aufklärungskampagne mit dem Titel „Herzenssache – Lebenszeit“ erreicht mit zwei roten Info-Bussen auch in 2018 knapp 100 Städte in Deutschland, mit dem Ziel die Bevölkerung darüber aufzuklären, wie Risikofaktoren für Diabetes und Herz-Kreislauferkrankung vermeidbar sind. Die Kampagne investiert in die Prävention dieser chronischen Erkrankungen, die im Dialog mit Politik, Wissenschaft, den Medien und Selbsthilfegruppen sowie der Pharmaindustrie (Boehringer Ingelheim)realisiert wird.
„Jeder verhinderte Schlaganfall oder Herzinfarkt ist ein gutes Ereignis“, sagte Harry Wijnvoord, bekannter Fernsehmoderator und Schirmherr der diesjährigen Kampagne anlässlich der Pressekonferenz zum Start der Gesundheitstour. Wijnvoord selbst ist seit vielen Jahren Diabetiker und weiß um das hohe Risiko durch Begleit- und Folgeerkrankungen. Er hält es für enorm wichtig, dass jeder Betroffene sich aktiv um die Gesundheit im eigenen Leben kümmert. Mit Herzenssache Lebenszeit werden etwa 100 Städte pro Jahr besucht, in denen kompetente Beratungsteams zur Verfügung stehen.
Die Prävention eines Schlaganfalls erfordert eine hohe Sensibilisierung in der Bevölkerung für schnelles Handeln, entsprechend dem Motto: „Zeit ist Hirn“. Je mehr Zeit vom Ereignis Schlaganfall bis zur Einlieferung und Behandlung in eine Stroke-Unit vergeht, umso mehr Nervengewebe ist zerstört, was die Konsequenzen dramatisch verschlechtert.
Kardiovaskuläre Erkrankungen und Schlaganfall sind trotz der enormen medizinischen Fortschritte immer noch führende Ereignisse der Mortalität. Die Hälfte der Menschheit mit Diabetes weltweit stirbt an den Folgen von Herz-Kreislauferkrankungen; die Lebenszeit kann bis zu zwölf Jahre verkürzt sein.
Um dies zu verhindern, ist die Verbreitung der Informationen mit der Aktion Herzenssache Lebenszeit eine wichtige Stütze zur Aufklärung der Betroffenen, so Wijnvoord. Seine Diabeteserkrankung war mit deutlich erhöhtem Blutdruck verbunden.
Weder der Diabetes noch die Hypertonie verursachen Symptome und bleiben zu Beginn oft viele Jahre unbemerkt. Die ersten Beschwerden treten erst dann auf, wenn bereits eine Schädigung der Gefäßwände, der Augen oder Nieren vorliegt. Atherosklerotische Gefäßverengungen sind letztlich die Auslöser für Herzinfarkt und Schlaganfall.
Die Podiumsdiskussion mit Vertretern der Deutschen Diabetes Hilfe, der Deutschen Schlaganfallhilfe und der Gesellschaft für chronische Erkrankungen erinnerte daran, dass auch eine Demenzentwicklung in dem Konzert der Folgeerkrankungen mitspielt. Nach Ansicht der Experten wurde über viele Jahre zu wenig gegen die steigende Diabetesinzidenz unternommen, inzwischen sei eine Nationale Diabetes Richtlinie geplant und auf dem Weg gebracht. Es gehe besonders darum den schädigenden Cross-talk zwischen den Organen eines Menschen mit Diabetes zu erkennen, richtig einzuordnen und effizient zu behandeln. Dazu bedarf es nicht allein einer Verhaltensprävention durch gesunde Ernährung und mehr körperlicher Aktivität. Wichtig ist demnach auch die Verhältnisprävention, die eine Herausforderung für die Kommunen und Länder sein wird.
Schlaganfallprävention bedeutet kommunizieren und aufklären, bevor das Ereignis auftritt, für das Diabetes als Hauptverursacher angesehen wird. Die Koalitionsverträge zu Prävention müssen sich dieses Problems annehmen und es widerspiegeln. Auch die Sekundärprävention darf nicht fehlen, die bei Risikopatienten einen zweiten Schlaganfall verhindern soll. Eigenes Verhalten und die Gesamtmedikation müssen als Ganzes verstanden und praktiziert werden.
Jeder Diabetes-mellitus ist immer eine chronische Erkrankung, und die Frage ob genug dagegen getan wird, beschäftigt die Wissenschaftsstiftung Chronische Erkrankungen: Die Perpetuierung des menschlichen Verstandes hat einen hohen Stellenwert, um die derzeitige Situation der konstant zunehmenden Chronifizierungen nicht weiter zu verschärfen. Besonders für die Menschen mit Diabetes wird eine Strategie benötigt, die zur interdisziplinären Zusammenarbeit von Fachärzten und Allgemeinmedizinern motiviert. Ein Hauptproblem liegt nach Ansicht der Experten in der sektoralen Trennung von praxisnaher und klinischer Versorgung: Adipositas, Diabetes, Hypertonie Fettstoffwechselstörung und metabolisches Syndrom gehen oft Hand in Hand, und dieses Symptomenspektrum hinterlässt multiple Erkrankungen, für die alle Beteiligten ihre Aufgaben wahrnehmen, um das Risiko einer chronisch kranken Gesellschaft zu reduzieren. Dazu wurde die Kampagne „Herzenssache Lebenszeit“ gegründet, mit der Boehringer Ingelheim das Ziel verfolgt, relevante Informationen zu den Risikofaktoren, den Begleit- und Folgeerkrankungen selbst und zum präventiven Verhalten jedes Einzelnen beizutragen.