Schlafstörungen sind ein sehr weit verbreitetes Phänomen, von dem Männer deutlich häufiger betroffen sind als Frauen. Zu diesen Störungen gehört die Einschlafstörung, bei der man stundenlang wach liegt, die Durchschlafstörung, bei der man mehrmals nachts wach wird, und das morgendliche Früherwachen. Allen gemeinsam ist die Tatsache, dass die Betroffenen ein permanent wachsendes Schlafdefizit mit sich herumtragen und chronisch müde sind.
Auch wenn sich mit zunehmendem Alter das Schlafprofil bei vielen Menschen deutlich verändert, bedeutet dies auf keinen Fall, dass Schlafstörungen einfach so hingenommen werden sollten. Es gibt erfolgreiche Methoden, wie eine Schlafstörung behandelt werden kann. Nur ein erholsamer und ausreichend langer Schlaf macht den Menschen für die Alltagsanforderungen des Tages aufnahmefähig, das Denken fällt leichter, und der Organismus funktioniert besser, wenn der Mensch ausgeschlafen ist. Baut sich durch chronische Schlafstörungen eine hohe Welle an Schlafdefizit auf, werden die Betroffenen gereizt und/oder entwickeln ein depressives Verhalten. Es werden keine Entscheidungen mehr getroffen und vielen Anforderungen, die erledigt werden müssten, wird aus dem Weg gegangen.
Unerledigtes belastet aber erneut das Denken und stört den erholsamen Schlaf, so dass sich ein Teufelskreis aus mentaler Belastung, Schlafstörung und depressivem Rückzug einstellen kann.
Der gesunde Nachtschlaf hat für den Organismus einen hohen gesundheitlichen und reparativen Stellenwert. Die Herzfrequenz und der Blutdruck sinken, der Stoffwechsel und das Immunsystem können sich erholen. Insofern hat der gesunde Nachtschlaf eine ähnlich hohe Bedeutung wie gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung.
Insgesamt wird der Schlaf nach den unterschiedlichen Gehirnaktivitäten unterteilt, die vom leichten Dösen (Stadium I), über den leichten Schlaf (Stadium II) bis zum Tiefschlaf (Stadium III) reichen. Der leichte Schlaf des Stadiums II macht 40 bis 50 Prozent der gesamten Schlafenszeit aus; am besten erholt sich der Organismus im Stadium III des Tiefschlafs, in dem die elektrische Aktivität des Gehirns extrem verlangsamt und aus dem man am schwersten erweckbar ist.
Ein weiteres Schlafstadium wird als REM-Schlaf bezeichnet, in dem schnelle Augenbewegungen (rapid eye movement) des Schlafenden registriert werden. Dies ist die Schlafphase, in der man träumt. Neben den schnellen Augenbewegungen wird auch die Atmung schneller und unregelmäßiger, die Herzfrequenz und der Blutdruck steigen an und die Muskulatur ist maximal entspannt. Obwohl die Bedeutung des REM-Schlafes noch nicht eindeutig geklärt wurde, geht man davon aus, dass die Gehirnregionen aktiviert werden, die für das Lernen und die Gedächtnisleistung verantwortlich sind.
Jeder Mensch zeigt allerdings sehr unterschiedliche Schlafbedürfnisse und Schlafprofile, die genetisch bedingt, an Gewohnheiten angelehnt und mit den Umwelteinflüssen zusammenhängen. Einige Menschen kommen mit vier bis fünf Stunden Schlaf pro Nacht aus und andere wiederum sind erst nach mindestens acht Stunden ausgeschlafen.
Wie viel Schlaf der Einzelne benötigt, messen die Schlafforscher zunächst an der Tagesbefindlichkeit. Fühlt sich ein Mensch am Morgen leistungsfähig, frisch und ausgeruht, hat er entsprechend seines Bedarf ausreichend geschlafen.
Mit zunehmendem Alter scheint sich das Schlafbedürfnis etwas zu reduzieren, viele gehen zwar früher zu Bett, liegen aber längere Zeit wach oder erwachen mitten in der Nacht oder viel zu früh am Morgen. Es sollte aber darauf geachtet werden, dass die reduzierte Schlafenzeit nicht länger ist als eine Stunde, weil sonst die Leistungsfähigkeit am Tage zurück gehen kann.
Das Kollektiv der Senioren kann aber auch wegen körperlicher Veränderungen eine Schlafstörung entwickeln. Dazu gehören Schmerzen, etwa bei Gelenkarthrose, Rückenschmerzen oder Sodbrennen. Medikamente, die die Schmerzen kontrollieren, verbessern auch die Schlafqualität und –dauer.
Vor allem bei Männern mit einer gutartigen Prostatahyperplasie wird der Nachtschlaf durch häufiges Wasserlassen (Nykturie) gestört. Es sind einige pflanzliche Wirkstoffe bekannt, die diesen quälenden Zustand verbessern können.
Viele andere Beschwerden, wie nächtliche Hustenattacken, Atemnot oder Juckreiz können ebenfalls Ursache für nächtliches Erwachen oder eine Störung des erholsamen Schlafs darstellen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, der diese Symptome durch eine erfolgreiche Behandlung beseitigt und Ihre Nachtruhe erhält.