Der nächtliche Schlaf muss ausreichend lange und erholsam sein. Jede Störung des Schlafes führt dazu, dass man am Morgen nicht ausgeschlafen ist und den Tag bereits erschöpft beginnt. Schlechter Schlaf kann sehr unterschiedliche Ursachen haben, häufig jedoch besteht eine Schlafapnoe, die als nächtliche Atemstillstände charakterisiert ist.
Meist sind diejenigen Menschen betroffen, die nachts oft anhaltend und laut Schnarchen. Wenn sich die Muskulatur im hinteren Rachen nach dem Ausatmen entspannt, können der Zungengrund und das obere Gaumensegel die Atemwege verengen oder sogar verschließen und die Atmung wird unterbrochen. Dadurch sinkt die Sauerstoffversorgung rapide ab, es kommt zu anstrengenden Atemversuchen, bis die normale Atmung wieder hergestellt ist.
Das Risiko einer Schlafapnoe ist aber nicht nur bei Schnarchern weit verbreitet, sondern verbirgt sich noch hinter weiteren Grunderkrankungen und Risikofaktoren. Sehr häufig sind übergewichtige Menschen von einer Schlafapnoe betroffen, und auch ein hoher Blutdruck kann dieses Phänomen begünstigen. Auch entspannende Substanzen wie Alkohol oder Schlaf- und Beruhigungsmittel sowie eine chronisch verstopfte Nase sind an der Entstehung der nächtlichen Atemstillstände ursächlich beteiligt.
Eine solche obstruktive Schlafapnoe betrifft meist Menschen im mittleren Lebensalter und Männer sind deutlich häufiger betroffen als Frauen.
Von diesen nächtlichen Atemstillständen gehen auch Risiken für das Herz-Kreislaufsystem aus, wodurch sie ein ernstzunehmendes medizinisches Problem darstellen. Durch den plötzlichen Sauerstoffabfall bei kurzfristiger Aussetzung der Atmung wird der Kreislauf stark belastet und der Blutdruck steigt an. Kommt es aber wiederholt zu stark erhöhtem Blutdruck, belastet dies vor allem den Herzmuskel. Mit der Zeit kann sich aufgrund der regelmäßigen nächtlichen Überlastung eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) einstellen, es können Herzrhythmusstörungen auftreten oder sogar der plötzliche Herztod das Leben des Betroffenen beenden.
Ob Sie an einer obstruktiven Schlafapnoe leiden, kann am besten der Partner beurteilen, der nachts feststellt, dass Sie kurzzeitig aufhören zu Schnarchen und Atmen, um dann nach Luft ringend wieder mit dem Atmen beginnen.
Menschen mit obstruktiver Schlafapnoe bemerken aber selbst, wenn sie morgens aufwachen, ohne sich erholt und ausgeschlafen zu fühlen. Mit der Zeit stellt sich eine vermehrte Tagesmüdigkeit ein und die Leistungsfähigkeit lässt nach.
Sollten Sie diese Symptome bei sich beobachten, lohnt sich auf jeden Fall ein Gespräch mit dem Arzt. Diese kann Sie in ein Schlaflabor überweisen, wo die Atmung und die eventuelle Beeinträchtigung überwacht und registriert werden.
Eine weitere Möglichkeit besteht im Tragen von Biss-Schienen, die bei einer Rückenlage das Zurücksinken des Kinns verhindern und so die Atemwege offenhalten sollen.
Bei einigen Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe hilft es bereits, wenn sie ihr Körpergewicht reduzieren. Ist die Störung aber schwerer ausgeprägt, wird eine Druckbeatmung mit einer Atemmaske empfohlen, die während des Schlafes getragen wird und die Atemwege offen hält.
Es stehen unterschiedliche Masken auf dem Medizingerätemarkt zur Verfügung, und es ist vorteilhaft, wenn man die für sich selbst an besten tolerierbare Atemmaske ausprobiert und sich dann für ein Gerät entscheidet.
In manchen Fällen beseitigt schon die Begradigung der Nasenscheidewand, die Entfernung der Rachenmandel oder Polypen der Nase eine obstruktive Schlafapnoe. Andere chirurgische Vorgehensweise sind ebenfalls möglich, sie sind aber den nicht auf konservativem Weg zu beseitigenden Fällen vorbehalten.