Mit der erfolgreichen Behandlung des ersten Patienten am 16. März dieses Jahres erfolgte der Start des Münchner Rinecker Proton Therapy Center (RPTC). In diesem ersten großen, klinischen nichtexperimentellen Protonenbestrahlungszentrum Europas – einer 150 Millionen-Euro-Anlage – können jährlich 4.000 Krebspatienten schmerzfrei und in der Regel ambulant behandelt werden. Die dreidimensional steuerbaren Protonen treffen den Tumor äußerst zielgenau. Dadurch sind hohe wirksame Therapiedosen im Tumor möglich.
Zugleich können die Nebenwirkungen der Bestrahlung durch Schonung des umliegenden Gewebes sehr gering gehalten werden; dieses weltweit modernste Krebs-Heilverfahren reduziert die Belastung auf ein Drittel bis ein Fünftel im Vergleich zur Röntgenbestrahlung.
„Mit der klinischen Inbetriebnahme des RPTC steht die Protonenbestrahlung, die bislang hauptsächlich in den USA und Japan zur Therapie der unterschiedlichsten Tumoren angewendet wurde, nun erstmalig auch vielen Patienten in Europa zur Verfügung.“, erklärt Privatdozent Dr. Dr. med. Hans Rinecker, Initiator des RPTC und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Betriebsgesellschaft PRO HEALTH AG. „Die im Februar dieses Jahres erteilte CE-Zertifizierung und die Übergabe der Urkunde des Landesamtes für Umwelt waren die letzten noch ausstehenden Elemente für die vollständige klinische Betriebsgenehmigung und die Behandlungszulassung von Krebspatienten im RPTC.“, ergänzt Prof. Dr. med. Manfred Herbst, Ärztlicher Direktor am RPTC.
„Mit der Eröffnung des RPTC in München erreicht die Therapie aller bisher mit Röntgen bestrahlten Krebsformen einen neuen Meilenstein, der über die Grenzen von München und Bayern hinaus Bedeutung hat.“, beschreibt Rinecker. „Wir freuen uns, endlich den ersten Patienten helfen zu können!“.
Die Behandlung von Krebserkrankungen mit Protonenstrahlen stützt sich auf umfangreiche Erfahrungen: Weltweit wurden seit den 1980er Jahren über 60.000 Krebspatienten therapiert – ein großer Teil in den renommierten amerikanischen Zentren an der Loma Linda University bei Los Angeles, am Massachusetts General Hospital der Harvard University sowie an der MD Anderson University in Houston. Patienten in Deutschland können durch die Inbetriebnahme des RPTC erstmals in ganzer Breite von diesen umfassenden Erfahrungen profitieren.
Krebs ist in Deutschland die zweithäufigste Todesursache (Statistisches Bundesamt). Wissenschaftler schätzen aber, dass Krebs innerhalb weniger Jahre die Todesursache Nummer Eins werden könnte. Zwar verbessern sich die Heilungschancen bei Krebs, jedoch nimmt die Zahl der Neuerkrankungen pro Jahr weiter zu; aktuell erkranken über 430.000 Deutsche jedes Jahr neu an Krebs (Deutsche Krebsgesellschaft). Etwa die Hälfte der Erkrankten wird – oft in Form von Kombinationstherapien – bestrahlt.
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RPTC-Telefon-Hotline: +49 89 66068-0 oder patient@rptc.de, www.rptc.de