In Deutschland haben etwa 100.000 Menschen einen künstlichen Darm-, Dünndarm- oder Harnausgang, die meisten auf Grund einer Krebserkrankung.
Die folgenden praktischen Tipps helfen, das Leben mit einem Stoma besser in den Alltag zu integrieren.
Blähungen:
Eine stomaspezifische Diät gegen die häufigen Blähungen gibt es nicht, oft helfen einfache Diätempfehlungen wie das Meiden von kohlensäurehaltigen Getränken und Hülsenfrüchten.
Gegen die Gasentwicklung wirkt auch eine Colonspülung (Irrigation), die jeden zweiten Tag angewendet werden kann. Für 24 bis 48 Stunden ist dann kein Beutel erforderlich.
Uringeruch:
Unangenehmer Uringeruch nach dem Genuss von Spargel, Fisch oder Eiern kann durch eine Tablette ASS (Acetylsalicylsäure), die in den Urostomiebeutel gegeben wird, neutralisiert werden, oder durch Trinken von Preisselbeersaft.
Sexualität:
Aus Angst, der Beutel könnte sich lösen, ziehen sich viele Stomaträger vom Sexualleben zurück. Hilfreich kann es sein, den Beutel für einige Zeit abzunehmen und eine Stomakappe zu tragen. Eine solche Kappe ist auch beim Sport und für Saunabesuche sinnvoll.
Hygiene:
Duschen sollte man am besten ohne Stomaversorgung. Auf die gereinigte Haut kann dann eine neue Versorgung aufgebracht werden. Liegt das Stoma in Narben oder Bauchfalten, helfen speziell entwickelte Modellierstreifen, Hautunebenheiten auszugleichen, in denen sich Ausscheidungen ablagern könnten.
Hernie (Eingeweidebruch):
Um ein Vorwölben des Darms an der Austrittsstelle zu vermeiden, sollten keine schweren Lasten getragen werden. Zur Unterstützung der Bauchdecke eignen sich Mieder oder Leibbinden.