Sprechen zu können ist für die meisten Menschen das Natürlichste der Welt. Man muss darüber nicht nachdenken, und legt einfach los, wenn man etwas mitzuteilen hat.
Bis plötzlich die Stimme weg ist, weil sich eine Kehlkopfentzündung breit macht.
Kehlkopfentzündungen dauern meisten nur kurzzeitig an, weil eine verschleppte Erkältung die Stimmbänder und den gesamten Larynx (Kehlkopf) einbezogen hat. Mit Stimmlosigkeit wird man auch konfrontieren, wenn auf dem Sportplatz die Mannschaft zu laut und zu lange angefeuert wurde, oder in der Faschingszeit Hellau- und Alaaf–Rufe durch die verschneiten und zugigen Straßen klingen.
Üblicherweise sind Hausmittel wie der bekannte Halswickel hilfreich, damit die Kehlkopfentzündung geht, und die Stimme zurückkommt. Für den Halswickel benötigt man lediglich ein mit kaltem Wasser getränktes Tuch (z.B. ein Waschlappen) das um den Hals gelegt und um das ein Wollschal geschlungen wird. Das kalte Tuch erwärmt sich rasch und regt die Durchblutung der Halsstrukturen an, und unter der feuchten Wärme heilt eine Halsentzündung meist rasch ab.
Halten Heiserkeit und Verlust der Stimme über längere Zeit an, sollte dies als Alarmsignal gewertet und die Symptome dem Hals-Nasen-Ohren-Arzt vorgestellt werden. Es können sich Schwellungen oder auch Knötchen an den Stimmbändern ausgebildet haben, die langanhaltende Heiserkeit und Beschwerden beim Sprechen verursachen können.
Die Stimme entsteht nämlich, wenn die Atemluft durch den Kehlkopf gepresst wird. Bei den Stimmbändern handelt es sich um zwei bandartig aussehende Falten der Schleimhaut, die direkt am Stellknorpel des Kehlkopfes befestigt sind. Der Öffnungsgrad zwischen den beiden Stimmbändern kann durch die Muskulatur verändert werden. Strömt dann die Luft an den Stimmbändern vorbei, entsteht der Klang, der beim Sprechen und Singen hörbar ist und an dem letztendlich auch ein Mensch erkannt wird.
Sind diese sensiblen Schleimhautfalten entzündet oder geschwollen, können keine normalen Schwingungen mehr stattfinden. Dies macht sich zunächst in zunehmender Heiserkeit bemerkbar. Die Stimme klingt oft komplett verändert, und man kann am Telefon nicht mehr den bekannten Anrufer erkennen.
Es können sich auch Polypen an den Stimmbändern ansiedeln, häufig nach einer extremen Beanspruchung, die ebenfalls eine Heiserkeit, leise Stimme, Kitzeln und Kratzen im Hals, trockener Husten und häufiges Räuspern hervorrufen können. Viele Allergiker erleben eine solche Symptomatik, wenn z.B. ein Nahrungsmittel gegessen wurde, gegen das man allergisch ist oder wenn die Allergie-Pollen mit der Atemluft aufgenommen wurden.
Asthmatiker inhalieren oft täglich ein Kortisonpräparat auf, dass die Stimmbänder irritieren kann und vergleichbare Symptome verursacht.
Refluxerkrankungen und häufiges Sodbrennen können den Stimmbändern zusetzen, ebenso wie das chronische Husten von Asthmatikern.
Gelegentlich bilden sich Kontaktgeschwüre am Knorpel des Stimmapparates, Polypen bilden sich an der Schleimhaut, ebenso wie kleine Knötchen (oft als Sängerknötchen bezeichnet) oder eine Schwiele. Hilfreich ist es allemal, wenn man in dieser Zeit einer Laryngitis viel Flüssigkeit zu sich nimmt, immer wieder einmal Bonbons oder Hustenpastillen lutscht, z.B. mit Salbei oder anderen Heilpflanzen.
Haben sich die Symptome nach zwei wochen noch nicht gebessert, sollte ein Arztbesuch stattfinden, der eventuell eine laryngoskopische Untersuchung vornimmt. Mithilfe eines winzigen Spiegels oder einer Kamera an einem dünnen flexiblen Schlauch, dem Lanryngoskop, kann die Ursache für die Heiserkeit oder Stimmbeschwerden genau erkannt werden. Auf jeden Fall kann ausgeschlossen werden, dass sich ein bösartiger Tumor angesiedelt hat. Der Arzt wird dann eine Biopsie vornehmen. Sollten Polypen die Ursache sein, werden diese in einer nachfolgenden Operation abgetragen, den Betroffenen wird empfohlen ihre Stimme zu schonen und das Rauchen einzustellen.